Festplattenindustrie trotzt der Flash-Konkurrenz noch

137 Millionen Festplatten wurden laut iSuppli in den ersten drei Monaten des Jahres 2008 verkauft, ĂĽber 20 Prozent mehr als Anfang 2007, und bescherten den Herstellern weiterhin ordentliche Gewinne.

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137 Millionen Festplatten wurden laut iSuppli in den ersten drei Monaten des Jahres 2008 verkauft. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet dies einen Zuwachs von 21 Prozent. Während die sechs großen Festplattenhersteller von anhaltend zweistelligem Wachstum ausgehen, rechnet iSuppli für das zweite Quartal 2008 konkret mit einem Plus von 16 Prozent.

Obwohl Flash-Speicher auf NAND-Basis zunehmend als Alternative zu Festplatten gehandelt werden und in immer mehr Geräten vom Audio-Spieler bis zum Notebook zum Einsatz kommen, zeigen sich die Festplattenhersteller von der Konkurrenz bisher eher unbeeindruckt. Die drei größten Anbieter – Seagate, Western Digital und Hitachi GST – erzielen nach wie vor nicht nur deutliche Absatzsteigerungen, sondern auch ordentliche Gewinne.

Obwohl Seagate laut iSuppli zuletzt zwar einen kleinen Dämpfer bei den Überschüssen hinnehmen musste, liegt der Anteil des Gewinns immer noch bei fast 12 Prozent des Umsatzes. Das gerade abgelaufene Geschäftsjahr schloss der Marktführer mit einem Nettoerlös von 1,3 Milliarden US-Dollar ab. Bei Western Digital liegt der Anteil des Profits sogar bei 14 Prozent und Hitachi schaffte nach einigen Quartalen roter Zahlen auch wieder den Sprung in die Gewinnzone.

Doch es mehren sich die Anzeichen, dass Flash-Speichern die Zukunft gehört. Im Segment der 1,8-Zoll-Platten und darunter sehen Hersteller wie Hitachi und Fujitsu schon keine Chancen mehr. Gleichzeitig wächst die Zahl der Angebote von sogenannten Solid State Disks (SSD), die als Ersatz für Standardfestplatten in PCs und Notebooks eingesetzt werden können – wie beispielsweise in Apples MacBook Air.

Während Festplattenhersteller Samsung sich ebenfalls als Produzent dem Thema SSD widmet, will Seagates CEO Bill Watkins die drohende Konkurrenz einstweilen mit Patentklagen im Zaum halten. Langfristig dürfte aber auch Seagate sich wohl eher darauf einlassen, ebenfalls SSDs anzubieten. Ankündigungen diesbezüglich hatte es schon im vergangenen Jahr gegeben. Analysten äußerten zuletzt Spekulationen, Seagate sei an der Übernahme der Intel-Anteile interessiert, die der Chipgigant an einem NAND-Flash-Joint-Venture mit Micron hält. (map)