Frankreich räumt ab beim Prix Europa

Mit vier Preisen ist Frankreich der große Gewinner beim diesjährigen internationalen Hörfunk- und Fernsehwettbewerb.

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  • dpa

Mit vier Preisen ist Frankreich der große Gewinner beim diesjährigen internationalen Hörfunk- und Fernsehwettbewerb Prix Europa, der nach einwöchiger Dauer am Samstag im Berliner Haus des Rundfunks zu Ende gegangen ist. Es sind nach Angaben des veranstaltenden Rundfunks Berlin-Brandenburg allesamt Arte-Produktionen oder Koproduktionen. Je zwei Preise gingen an Polen und Großbritannien. Außerdem wurden je eine Produktion aus Deutschland, Finnland, den Niederlanden und Rumänien ausgezeichnet.

Das beste europäische Radiofeature des Jahres 2008 ist die NDR-Produktion "Mutters Schatten – Kehraus im Elternhaus" von Lorenz Rollhäuser und Ulrike Toma. Die insgesamt zwölf Preise in den verschiedenen Kategorien sind mit jeweils 6000 Euro dotiert. Die Preise übergaben unter anderem der Filmregisseur Andreas Dresen und der norwegische Schriftsteller Jostein Gaarder sowie Arte-Präsident Gottfried Langenstein.

Der Wettbewerb mit mehr als 1000 Teilnehmern gilt als wichtigster europäischer Branchentreff und größter kontinentaler Wettbewerb für Qualitätsmedien aus Fernsehen, Radio und multimedialen Portalen. Diesmal waren über 210 Produktionen aus mehr als 30 Ländern eingereicht worden, davon kamen 35 Sendungen aus Deutschland. Veranstalter war der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Der Wettbewerb stand unter der Schirmherrschaft des Europäischen Parlaments.

"Es gibt eine wachsende Bereitschaft in den Rundfunkanstalten, das wahre Leben zu Wort kommen zu lassen, nicht wegzuschauen, auch wenn es weh tut", resümierte Festivalleiterin Susanne Hoffmann den diesjährigen Prix Europa. Häufig sei auch mehr als eine Nation an den nominierten Produktionen beteiligt gewesen. "Europa wächst zusammen." An einer Diskussion zum Thema "Kulturradio – wozu und für wen?" nahm auch der österreichische Multimediakünstler André Heller teil. Der Schweizer Publizist Roger de Weck meinte, in der jetzigen internationalen Finanzkrise schlage auch die Stunde des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und seines Kulturradios. "Aus dem Marktplatz der Beliebigkeiten muss wieder ein Forum für den Dialog werden, das der öffentlich-rechtliche Rundfunk bieten kann." (dpa)/ (cp)