Genode: Sichere Betriebssysteme aus Dresden

Zwei ehemalige Forscher der Technischen Universität Dresden wollen zeigen, wie ein sicheres Betriebssystem aussehen könnte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 148 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter Siering

Zwei ehemalige Forscher aus der Betriebssystemgruppe der Technischen Universität Dresden wollen zeigen, wie ein sicheres Betriebssystem aussehen könnte. Sie haben mit Genode Labs ein eigenes Unternehmen gegründet, das sich der Entwicklung von Genode, ihrem "Operating System Framework", widmen soll. In einem ersten Schritt öffnen sie die Quellen der Referenzimplementierung unter GPLv2 und versuchen eine Entwicklungs-Community zu etablieren. Wenn alles nach Plan läuft, soll es im Dezember eine erste Live-CD geben. Zunächst aber wird noch ein geeigneter Kern gesucht.

Genode beschreibt kein ganzes Betriebssystem, sondern eine Architektur, wie Prozesse aufbauend auf einem Mikrokernel strukturiert sein können, um in sicherer Art und Weise zusammenzuarbeiten. Die Entwickler haben dazu ein hierarchisches Modell entwickelt und bemühen als Analogie die Organisation größerer Unternehmen. Die höhere Sicherheit entsteht dadurch, dass die einzelnen Komponenten nicht mehr kreuz und quer kommunizieren können, sondern nur innerhalb der Hierarchie in einem vorgegebenen Bereich -- "trusted computing base" genannt. Der derzeit selbst zu übersetzende Code läuft auf Linux und L4. (ps)