Kaspersky veröffentlicht Details zur Botnetz-Schattenwirtschaft

Allein mit Spam wurden 780 Millionen Dollar im vergangenen Jahr umgesetzt - die modernen Zombienetze machen effizientere und wirtschaftlich rentablere Cybercrime-Angriffe möglich, so das Fazit des russischen Virenschutzanbieters.

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Von
  • Ute Roos

Ein neuer Artikel des Virenanalysten Yuri Namestnikov von Kaspersky, russischer Anbieter von Virenschutzsoftware, fasst den derzeitigen Stand in Sachen Botnetze zusammen. Er erläutert, wie Computer infiziert und zu Zombienetzen zusammengeschlossen werden und für welche Zwecke man die so entstandenen Botnetze einsetzt.

Im Detail sind es Denial-of-Service-Angriffe, Diebstahl von Bank- und Identitätsdaten, Phishing, Versand von Spam et cetera, mit denen der moderne Kriminelle Geld verdienen kann. Allein 780 Millionen Dollar wurden im vergangenen Jahr mit Spam umgesetzt. Mit der für diese Straftaten erforderlichen Infrastruktur lässt sich ebenfalls Geld verdienen, etwa mit der Vermietung der Botnetze.

Laut einer Meldung der ComputerWeekly veröffentlichte Kaspersky auch eine genaue Preisliste, allerdings ohne Angabe des Fundortes. Nach dieser Liste kostet beispielsweise die Miete für ein Botnetz zu DDoS-Zwecken zwischen 50 und mehreren Tausend Dollar für einen 24-stündigen Angriff. Eine Liste mit einer Million E-Mail-Adressen ist schon ab 20 Dollar zu haben. Beim Schleuderpreis von 30 Cent aufwärts für jedes auf einem fremden Rechner installierte Schadprogramm muss ein Cyberkrimineller schon viele installieren, um reich zu werden - es steht zu befürchten, dass das ohne Weiteres gelingt.

Wie man dem Treiben Einhalt gebietet, beschreibt Namestnikov in seinem Artikel. Allerdings ist dazu eine Zusammenarbeit von Malware-Experten, Strafverfolgern und Providern erforderlich. Außerdem sind Internetanwender in der Pflicht, zumindest die wichtigsten Sicherheitsregeln zu befolgen. (ur)