Konzern will Biosprit aus Haushaltsabfällen machen

Der britische Chemiekonzern Ineos will innerhalb von zwei Jahren mit der kommerziellen Herstellung von Ethanol aus biologisch abbaubarem Haushaltsmüll beginnen.

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Von
  • Florian Rötzer

Der britische Chemiekonzern Ineos gab bekannt, innerhalb von zwei Jahren mit der kommerziellen Herstellung von Ethanol aus dem biologisch abbaubaren Haushaltsmüll und landwirtschaftlichem Abfall zu beginnen. Diese Ethanol-Erzeugung würde die CO2-Emissionen von Fahrzeugen um 90 Prozent senken, wirbt der Konzern, zudem müssten dazu keine Pflanzen verwendet werden, sodass es keine Konkurrenz zur Nahrungsherstellung gebe.

Mit der von der amerikanischen Tochtergesellschaft INEOS Bio mit Sitz in Arkansas entwickelten Technik, die bereits in einem Pilotprojekt getestet worden ist, sollen sich aus einer Tonne trockenen Abfalls 400 kg Biosprit gewinnen lassen. Verarbeitet wird der organische Müll dabei in drei Stufen. Zunächst wird er erhitzt, um Gase freizugeben. Die Wärme wird als erneuerbare Energie genutzt. Dann werden die Gase nach einem patentierten Verfahren anaerobischen Bakterien zugeführt, die sie in Ethanol umwandeln. Zuletzt wird das Ethanol gereinigt, um es als Sprit für Fahrzeuge tauglich zu machen.

Der Konzern rechnet damit, dass mindestens 10 Prozent des Benzins in Nordamerika und Europa in den nächsten Jahren durch Biosprit ersetzt wird. Die Herstellung von Ethanol aus Pflanzen wird für die Verteuerung der Nahrungsmittel mit verantwortlich gemacht, zudem wird kritisiert, dass dadurch bestenfalls eine geringfügige Reduktion der CO2-Emissionen erreicht werden könne. (fr)