Linux-Kernel-Entwickler sprechen sich gegen proprietäre Treiber aus

Eine große Zahl von Linux-Kernel-Entwicklern hat die Hardware-Hersteller zur Erstellung von Open-Source-Treibern aufgerufen, weil Closed-Source-Treiber ihrer Meinung nach Nachteile für Anwender bringen.

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In einem Statement auf der Website der Linux Foundation sprechen sich über 140 Kernel-Entwickler gegen proprietäre Treiber unter Linux aus. Sie appellieren an die Hardware-Hersteller, ihre Linux-Kunden mit quelloffenem Kernel-Code zu unterstützen. Ihre Botschaft ist nicht neu. Auffällig ist jedoch die große Zahl an Entwickler, die sich hinter der Erklärung scharen – auch wenn Linux-Schöpfer Linus Torvalds nicht dabei ist.

Die Gruppe, darunter viele in Linux-Kreisen bekannte Namen wie Greg Kroah-Hartman, Alan Cox, Andrew Morton, James Bottomley, Adrian Bunk, Arjan van de Ven und Ingo Molnar, hält Closed-Source-Treiber, die zur Laufzeit vom Kernel geladen werden, für unerwünscht und schädlich. Der Linux-Kernel selbst steht unter der GNU General Public License (GPL) 2. Neben Sicherheitsaspekten (Einblick in den Quellcode ist nicht möglich) steht für die Entwickler vor allem das Open-Source-Prinzip im Vordergrund. Closed-Source-Treiber würden den Anwendern genau die Freiheiten und Vorteile nehmen, die Linux als Open Source bietet.

Als eine erste Anlaufstelle für Hardware-Hersteller bietet die Linux Foundation mit dem Linux Device Driver Model neben einer Beschreibung der Problematik eine Übersicht über Projekte, die bei der Erstellung von Open-Source-Treibern helfen sollen. Dazu gehören das Hardware NDA program, das Linux Drivers Project und die Driver Backport Workgroup. (akl)