Microsoft forscht an kostengünstigem Multitouch-Display

Die "LaserTouch"-Technik soll nur wenige Hundert Dollar an Zusatzkosten für bisherige Bildschirme verursachen.

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Berührungsempfindliche Bildschirme mit Multitouch-Fähigkeiten, die Bedienung über Berührungen und Gesten Bedienung mit mehreren Fingern gleichzeitig bieten, liegen voll im Trend. Apples Handy iPhone oder Microsofts Computertisch Surface sind nur einige der Beispiele, bei denen die Technologie nutzbar verwendet wird. Bei dem Softwareriesen denkt man bereits daran, die Multitouch-Bedienung in die nächste Betriebssystemversion einzubinden – auf einer Konferenz zeigten die Firmengründer Bill Gates und Steve Ballmer eine Prototyp-Variante von Windows 7 mit entsprechenden Fähigkeiten.

Noch ist die Software allerdings zum Teil recht eingeschränkt und Forscher und Ingenieure sind sich längst nicht sicher, wie sie große Touchscreens am besten ausnutzen. Eine neue Multitouch-Plattform namens "LaserTouch", entwickelt bei Microsoft Research, soll der Kreativität nun auf die Sprünge helfen, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die verwendete Hardware soll billig genug sein, um aus jedem Display einen berührungsempfindlichen Bildschirm zu machen. Der Konzern glaubt, dass mit dieser kostengünstigen Lösung mehr Interesse in der Wissenschaft geweckt werden könnte, um neuartige Gerätetypen und interessante berührungsempfindliche Schnittstellen zu entwickeln.

LaserTouch ist prinzipiell sehr einfach aufgebaut: Die Hardware kostet nur wenige Hundert Dollar ohne das notwendige Display und den Steuerrechner. Verwendet werden können Plasmafernseher genauso wie Overhead-Projektoren. Im Gegensatz zur teuren Profilösung Surface, wo eine Kamera innerhalb des Tisches eingesetzt wird, um die Berührung zu erkennen und das Bild durch Rückprojektion entsteht, setzt LaserTouch auf eine Kamera, die über dem Display angeordnet wird. Zwei Infrarot-Laser, die ihre Strahlen breit streuen, sind in den Ecken angebracht und bilden Schichten unsichtbaren Lichts. Berührt der Finger einer Person den Bildschirm, wird diese Beleuchtungsebene gestört – und dies kann wiederum die Kamera erkennen.

Microsoft hat derzeit allerdings noch keine Pläne, das LaserTouch-System kommerziell zu vermarkten. Statt dessen hofft die Firma, dass der Ansatz die Entwicklung von Multitouch-Anwendungen innerhalb der Forschungsgemeinschaft vorantreiben könnte. Demonstrationsprogramme, etwa eine berührungsgesteuerte Präsentationslösung, wurden erst kürzlich vorgeführt.

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(bsc)