Microsoft verklagt Anbieter von falscher Anti-Spyware

Gemeinsam mit dem US-Bundesstaat Washington geht der Software-Konzern gerichtlich gegen verschiedene Anbieter von "Scareware" vor, die PC-Anwender unnötigerweise zum Kauf von Sicherheitsanwendungen drängt.

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Mit Falschmeldungen zu mutmaßlichen Bedrohungen oder Verseuchungen ihrer Rechner bombardieren zunehmend vermeintliche Schutzprogramme arglose PC-Anwender. Im Rahmen des Computer Spyware Act gehen der US-Bundesstaat Washington und Microsoft nun zum wiederholten Mal gerichtlich gegen die Anbieter sogenannter Scareware vor.

Ziel der Anbieter solcher Programme ist es in den meisten Fällen, den Computernutzer zum Kauf einer Vollversion der Antiviren-, Anti-Spyware- oder ähnlicher Software zu bewegen. Allerdings kann der Kunde weder sicher sein, dass die gemeldete Bedrohung tatsächlich real ist, noch dass das angebotene Programm schützt.

Generalstaatsanwalt Rob McKenna und die Anwälte von Microsofts Team für Internet Safety Enforcement gehen aktuell unter anderem gegen die texanische Firma Branch Software vor, die den Verkauf ihres "Registry Cleaner XP" durch gezielte Falschmeldungs-Popups ankurbeln soll. "Wir werden den Einsatz von Warnmeldungen oder irreführenden System-Scans nicht tolerieren, die nur dazu angelegt sind, Verbraucher zum Kauf einer Software zu bewegen, die ein Problem lösen soll, das sie gar nicht haben", betonte McKenna.

Bei Tests mit dem Registry Cleaner XP habe das Büro des Generalstaatsanwaltes auf zahlreichen untersuchten PCs immer die gleichen vermeintlichen 43 "kritischen" Fehler gefunden. Käufer der Software hingegen bekämen stets die Versicherung, ihre Rechner seien frei von Fehlern. In einem ähnlich gelagerten Verfahren aus dem Jahr 2006 hatten sich McKenna und die beschuldigte Software-Firma Secure Computer auf Zahlung einer Summe von einer Million US-Dollar geeinigt.

In einem separaten Verfahren hat Microsoft nun auch Klage gegen Unbekannt eingereicht, um gegen die Anbieter von weiteren mutmaßlichen Scareware-Produkten – darunter "Antivirus 2009", "Malwarecore", "WinDefender", "WinSpywareProtect" und "XPDefender" – vorzugehen. Auch das Sicherheitsunternehmen MessageLabs hatte erst kürzlich vor der zunehmenden Bedrohung durch irreführende Software-Meldungen gewarnt. So terrorisiere beispielsweise die vermeintliche Antiviren-Software Antivirus XP 2008 Anwender mit Falschmeldungen über Infektionen. (map)