Notruf-Mitschnitt in YouTube: Verfahren gegen Polizisten eingestellt
Die Mannheimer Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen einen Polizisten wegen Weitergabe eines Notrufmitschnitts eingestellt. Der Notruf sei vorher bereits einem groĂźen Personenkreis bekannt gewesen.
Der Fall hat bundesweit für Erheiterung gesorgt und die Mannheimer Mundart bekannt gemacht: Durch einen mitgeschnittenen und veröffentlichten Notruf wurde eine Mannheimerin unfreiwillig zum Internet-Star. Die Justiz hat den Fall jetzt zu den Akten gelegt. Ein Verfahren gegen einen Polizisten wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses wurde eingestellt. "Als der Beamte den Mitschnitt verschickt hat, war er bereits einem großen Personenkreis bekannt", sagte ein Sprecher der Mannheimer Staatsanwaltschaft am Donnerstag und bestätigte einen Bericht von Radio Regenbogen.
Damit habe der Polizist nicht mehr das Dienstgeheimnis verletzen können. "Den Erstverteiler haben wir nicht ermitteln können", ergänzte der Sprecher. Nach dem Bericht des Senders hatte der Polizist den Mitschnitt selbst per E-Mail erhalten und dann weitergeschickt, weil er ihn so lustig fand.
In dem bereits drei Jahre zurückliegenden Anruf hatte sich die resolute Dame in ausgeprägter Mundart und mit deftigen Beschimpfungen über einen Ruhestörer in ihrer Nachbarschaft beschwert. Der Mitschnitt des Anrufs wurde beim Internetportal YouTube nach dessen Angaben binnen weniger Tage beinahe 200.000 Mal aufgerufen. Für Heiterkeit bei den Internet-Nutzern sorgten sowohl der breite Dialekt der Anruferin wie auch die Reaktion des Polizisten, der mutmaßt, die Frau habe ihr Gebiss nicht im Mund. (dpa) / (anw)