Nur wenige Hauptschüler finden einen Ausbildungsplatz

Der jüngste Bildungsbericht von Bund und Ländern zeigt vor allem die Misere junger Männer ohne oder mit schlechtem Hauptschulabschluss und von Kindern aus Migrantenfamilien.

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Von
  • Frank Möcke

Die Hälfte aller Hauptschulabgänger hat 13 Monate nach dem Verlassen der Schule noch keinen Ausbildungsplatz gefunden, und selbst nach zweieinhalb Jahren gilt dies noch für 40 Prozent. Dies geht aus dem Bildungsbericht 2008 von Bund und Ländern hervor, den die Kultusministerkonferenz am Donnerstag vorstellen will.

Nach Informationen von dpa, die bereits vorab aus dem Bericht zitiert, haben insbesondere junge Männer ohne Hauptschulabschluss, mit schlechtem Abschluss und Kinder aus Migrantenfamilien das Nachsehen. Dagegen findet jeder zweite Realschüler bereits nach drei Monaten eine qualifizierte Ausbildung.

Die Chancenungleichheit im deutschen Bildungssystem habe sich weiter vergrößert. Das zeige sich, wenn man Kinder gleichen Intelligenzstandes aus Unterschichtenfamilien mit denen aus Akademikerfamilien vergleiche.

Damit bestätigt sich das Bild, das der erstmals vor zwei Jahren veröffentlichte Bildungsbericht schon 2006 gezeichnet hat. Er hatte beklagt, dass sich 2004 über die Hälfte der Absolventen mit Hauptschulabschluss und mehr als 84 Prozent derjenigen ohne Abschluss in Maßnahmen des Übergangssystems aufhielten und dass ihnen annähernd zwei Drittel, im Berufsschulsystem sogar 82 Prozent der Ausbildungsplätze von Absolventen mit mittlerem oder höherem Abschluss weggeschnappt worden sind. (fm)