OLEDs sollen Wunden heilen
Organische Leuchtdioden sind klein, leicht, sparsam und kĂĽnftig auch heilsam: Sie sollen als leuchtende Pflaster in der photodynamischen Therapie zum Zuge kommen.
In der Displayindustrie gelten OLEDs bereits als Allheilmittel schlechthin. Nun sollen das selbstleuchtende Plastik auch in der Medizin für Furore sorgen. Das britische Unternehmen Polymertronics hat ein mit winzigen organischen Leuchtdioden bestücktes Lichtpflaster entwickelt, das die Wirkung lichtempfindlicher Salben beschleunigt. Solche unter anderem in der photodynamischen Hautkrebstherapie genutzten Salben müssen bislang stationär in Kliniken mit teuren Lampen oder Lasern aktiviert werden. Mit dem mobilen Lichtpflaster des Medizintechnik-Herstellers könnten Patienten die Therapie auch zu Hause fortsetzen.
Die Wellenlänge des lichtemittierenden Materials "Red Diamond" ist laut Polymertronics auf die bei einer dermatologischen Behandlung notwendige Eindringtiefe und auf die Aktivierung von lichtempfindlichen Salben optimiert. Durch die geringen Abmessungen des Lichtpflasters könnten Hautstellen gezielter bestrahlt werden, die Gefahr einer Augenirritation sei zudem deutlich verringert.
Polymertronics will das Pflaster nicht selbst produzieren, sondern interessierten Herstellern Konzept, Prototypenentwicklung für Pflaster und Ansteuerelektronik sowie Designvorschläge zur Verfügung stellen.
Das britische Unternehmen ist allerdings nicht als einziges auf dem Gebiet tätig. Die schottische Firma Lumicure, eine Ausgliederung der schottischen St. Andrews Universität, entwickelt ebenfalls Lichtpflaster. Lumicure gibt an, exklusive Patente zur photodynamischen Therapie aus Forschungen an der St. Andrews Universität und dem Ninewells Hospital in Schottland zu besitzen. (uk)