Privat-Raumfahrer stellt neues Trägerflugzeug für Suborbitalflüge vor

Virgin Galactic und Scaled Composites haben in der Mojave-Wüste ihr Trägerflugzeug WhiteKnightTwo vorgestellt. Nun folgt der schwierige Teil: Tests am Boden und in der Luft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 120 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

(Bild: Virgin Galatic)

Richard Bransons Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic hat gestern gemeinsam mit Luftfahrtpionier Burt Rutan in der Mojave-Wüste sein verbessertes Trägerflugzeug WhiteKnightTwo vorgestellt. Das ungewöhnliche Gefährt mit Doppelrumpf und einer innovativen Tragfläche aus Verbundstoffen ist von Rutans Firma Scaled Composites gebaut worden. In den kommenden Wochen werden ausgiebige Tests am Boden folgen, im Herbst erste Flugtests.

Burt Rutan, der mit dem WhiteKnightOne im Oktober 2004 den X-Preis für den ersten erfolgreichen Start eines privaten Raumschiffs gewonnen hatte, strich die Fortschritte heraus, die seine Firma seitdem gemacht habe. So hat sein Designerteam die Konfiguration des Trägerflugzeugs gegenüber der ersten Generation erheblich verbessert, sodass die Nutzlast dreimal so hoch liegt und ein Dutzend mehr Passagiere Platz finden. Gelingt es Branson und Rutan, ihren ehrgeizigen Plan einzuhalten und ab voraussichtlich 2010 den ersten Linienflug ins All zu schießen, wären sie die ersten kommerziellen Anbieter in einer boomenden Industrie für private, bemannte Raumfahrt.

Bis Ende Juli hatten nach Firmenangaben rund 270 Passagiere eine Anzahlung für den 200.000 Dollar teuren Flug geleistet, weitere 85.000 Menschen aus 125 Ländern haben ihr Interesse an der mehrstündigen Reise bekundet. In den ersten zehn Jahren seines Geschäftsbetriebes will Virgin rund 100.000 Hobby-Astronauten befördern.

Das Trägerflugzeug, von dem Rutan in den kommenden 12 Jahren rund ein Dutzend bauen will, plus weitere 40 bis 50 Raumfähren, um täglich mehrere Starts und Landungen durchzuführen, ist dabei nur der Anfang. Eine lukrative Nutzung des neuen Trägersystems ist der Flug zwischen zwei Punkten auf der Erde in einer bislang unerhörten Reisehöhe. Sowohl Branson als auch Rutan erwarten solche Linienflüge in nicht allzu ferner Zukunft.

Mehr in Technology Review online:

(wst)