Sony Music zahlt Millionenstrafe wegen Verstoß gegen Kinderdatenschutz
Das Major-Label stimmt in einem Verfahren gegen die US-Handelsaufsicht einem Vergleich zu und muss für die Erfassung der Daten Minderjähriger auf Künstlerwebsites eine Million US-Dollar Strafe zahlen.
Sony Music (vormals Sony BMG) hat sich mit der US-Handelsaufsicht wegen Verstoßes gegen den Kinderdatenschutz auf die Zahlung von einer Million US-Dollar verständigt. Die Strafe ist Teil eines Vergleichs in einem Verfahren der Federal Trade Commission (FTC) gegen Sony.
Die Behörde wirft dem Label vor, über Künstler-Websites die Daten tausender Kinder unter 13 Jahren ohne Einverständnis der Eltern erfasst zu haben und damit gegen den Children's Online Privacy Protection Act (COPPA) verstoßen zu haben. Neben der Millionenzahlung verpflichtet sich der Major zur Unterlassung und zur Löschung der erhobenen Daten. Für die kommenden fünf Jahre muss Sony von seinen Websites zu den Informationsangeboten der FTC über Kinderdatenschutz verlinken.
Auf den über 1000 Websites von Sony-Künstlern und Tochterunternehmen erhebe Sony bei der Nutzerregistrierung zahlreiche persönliche Daten, heißt es in einer Mitteilung der FTC. Auf 196 dieser Sites habe Sony BMG wissentlich die Daten Minderjähriger erhoben, ohne dazu die vorgeschriebene Einwilligung der Eltern einzuholen. Auf den Websites hätten die Kinder dann interaktive Funktionen nutzen können und so auch mit Erwachsenen kommunizieren können.
Das Unternehmen habe Kinder unter 13 Jahren zwar in den Nutzungsbedingungen von der Teilnahme ausgeschlossen, deren Anmeldung dann aber wissentlich zugelassen, heißt es in der Klageschrift. Insgesamt sollen so seit 2004 die Daten von rund 30.000 Kindern unter 13 Jahren erfasst worden sein.
Die Vergleichssumme ist eine der bisher höchsten, die in einem COPPA-Verfahren erzielt wurde. Das Social Network Xanga hatte für vergleichbare Verstöße 2006 ebenfalls eine Million US-Dollar Strafe gezahlt, Universal Music war mit 400.000 US-Dollar davongekommen. (vbr)