Spiegel: Männer kennen mehr Fakten als Frauen

Bei einem gemeinsam durchgeführten "Studenten-Pisa-Test" von Spiegel und StudiVZ war Faktenwissen aus Politik, Geschichte, Wirtschaft, Naturwissenschaften und Kultur gefragt. Die Ergebnisse "überraschen", so das Nachrichtenmagazin.

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Der Spiegel wollte wissen, "wo Deutschlands klügste Köpfe studieren". Das Magazin stellte zusammen mit dem sozialen Netzwerk StudiVZ einen Test zu Politik, Geschichte, Wirtschaft, Naturwissenschaften und Kultur ins Netz und gab jedem Freiwilligen pro Frage exakt 30 Sekunden Zeit. Wie das Nachrichtenmagazin in seiner Montag erscheinenen Ausgabe berichtet, machten 600.000 beim Test mit, entzifferten römische Zahlen, entschieden sich bei der Anzahl der von der RAF ermordeten Menschen zwischen 13, 33, 133 und 813, erkannten Vögel sowie Bundesbildungsministerin Annette Schavan – oder auch nicht.

Am Ende beantworteten nur 26 Prüflinge alle 45 gestellten Fragen komplett richtig. Im Schnitt schaffte jeder 24,5 korrekte Antworten. Laut Spiegel beantworteten Frauen im Schnitt 21,5 Fragen richtig, Männer hingegen 26,5 Fragen. Diese "Wissenslücke zwischen den Geschlechtern" sei nicht nur statistisch signifikant, sondern auch "überraschend", interpretiert das Nachrichtenmagazin seine Ergebnisse: Normalerweise gäbe es in Bildungsstudien eine dramatische Differenz zu Lasten der Männer. Ob dieses Ergebnis eine Folge des abgefragten Themenkatalogs, eines vermuteten höheren Ehrgeizes von Männern in Wettbewerbssituationen oder sichtbarer Ausdruck einer tatsächlichen "Wissenslücke" bei Faktenwissen ist, vermag allerdings auch der Spiegel nicht abschließend zu klären.

Bei 200.000 Teilnehmern am Test – also etwa einem Drittel – handelte es sich um Studierende, die eigentliche Zielgruppe des Tests. Damit hat ungefähr jeder zehnte der derzeit in Deutschland Eingeschriebenen teilgenommen. Laut Auswertung nach Fächern und Hochschulen erzielten tendenziell Studenten mit den Hauptfächern Politikwissenschaft, Geschichte, Volkswirtschaftslehre oder Physik die besten Testwerte, ebenso Studierende, die an bekannten Universitäten in Berlin, Mannheim, Freiburg, Tübingen, Karlsruhe, Konstanz und Heidelberg oder an kleinen Privathochschulen wie der WHU, der European Business School oder der Bucerius Law School eingeschrieben sind.

Besonders gut schlugen sich übrigens auch ältere Teilnehmer, insbesondere Rentner: Sie schnitten ungefähr so gut ab wie Doktoranden. (pek)