Studie: Krise verstärkt Gefahr von Datendiebstahl

Mit dem weltweiten wirtschaftlichen Abschwung sind die Gefahren von Datendiebstahl und Industrie-Spionage für Unternehmen nach Meinung von Experten erheblich gestiegen. Geistiges Eigentum sei bereits eine Art Währung, die international gehandelt wird.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Mehr als eine Billion Dollar (770 Milliarden Euro) sollen Schäden aus Datenlecks und der Diebstahl geistigen Eigentums die Unternehmen allein 2008 weltweit gekostet haben, so eine am heutigen Donnerstag vorgestellte Studie des Sicherheitsspezialisten McAfee.

McAfee hatte gemeinsam mit Forschern der Purdue-Universität in West Lafayette (US-Bundesstaat Indiana) insgesamt 800 Technische Leiter (CIO) aus Unternehmen in den USA, Großbritannien, Deutschland, Japan, China, Indien, Brasilien und Dubai befragt. Allein die Befragten vermuteten, dass sie nur im Jahr 2008 schon geistiges Eigentum im Wert von insgesamt 4,6 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro) verloren hätten. Geschätzte 600 Millionen Dollar habe die Behebung von Schäden aus den Sicherheitslecks gekostet. "Vergleichbar mit Gold, Diamanten oder Erdöl ist geistiges Eigentum eine Art Währung, die international gehandelt wird"» sagte Eugene Spafford, Informatik-Professor an der Purdue-Universität. "Ein Diebstahl macht sich daher ökonomisch empfindlich bemerkbar."

"Der weltweite Schaden von über einer Billion Dollar ist dabei konservativ geschätzt", sagte Dave DeWalt, CEO von McAfee, gegenüber dpa. Die am Donnerstag am Rand des Weltwirtschafstforums in Davos vorgestellte Studie sei ein "Weckruf". Angesichts der Wirtschaftskrise erhöhe sich in den meisten Unternehmen der Kostendruck und der damit verbundene Personalabbau. Laxere Sicherheitsmaßnahmen dürften dabei nicht die Folge sein. Erfreulich sei, dass sich die Unternehmen heute der drohenden Gefahren deutlich mehr bewusst seien, sagte DeWalt.

Die mit Abstand häufigsten Attacken seien inzwischen finanziell motiviert. Eine der am größten eingeschätzten Bedrohungen entstehen neben Angriffen von außen etwa durch Hacker inzwischen durch ehemalige Mitarbeiter. Doch auch hier könne Sicherheitstechnologie helfen, so DeWalt. "«Zu allererst sollten sich Unternehmen fragen, wo sie ihre sensiblen Daten speichern, wie diese etwa durch Verschlüsselungssysteme gesichert werden können und wer im einzelnen Zugang zu den Daten hat." (dpa) / (dab)