Sun-Mitgründer Bechtolsheim verlässt Sun erneut

Hardware-Genius Andreas von Bechtolsheim verlässt Sun und entwickelt jetzt wieder schnelle Netzwerk-Switches bei einem von ihm mitfinanzierten Startup.

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Von
  • Andreas Stiller

Wer über ein Vermögen von weit über einer Milliarde Euro verfügt, der kann sich auch seinen Arbeitsplatz nach Gutdünken selbst aussuchen. Und arbeiten, das will der begnadete Entwickler Andreas von Bechtolsheim auf jeden Fall, wie er in einem Interview mit c't im Sommer anlässlich der Supercomputer-Konferenz in Dresden betonte: Arbeiten sei sein wichtigstes Hobby. Er habe nicht mal ein Fernsehgerät.

Nun hat er sich ein zweites Mal von der Firma Sun getrennt, die der gebürtige Bayer einst zusammen mit Scott McNealy, Vinod Khosla und Bill Joy im Jahre 1982 gegründet hatte und die derzeit nicht so recht aus den Turbulenzen herauskommen will. 1995 verließ er schon einmal die Firma und gründete Granite Systems, eine Firma, die sich auf schnelle Switches konzentrierte und die später von Cisco aufgekauft wurde. So kam Bechtolsheim zu Cisco, doch Ende 2003 wollte Bechtolsheim wieder Rechnersysteme entwickeln, und zwar Server mit dem AMD-Opteron-Prozessor. Flugs startete er ein neues Startup namens Kealia, das dann schon nach kurzer Zeit von Sun übernommen wurde.

So kam dann Mitarbeiter Nr. Eins wieder heim zu seiner alten Firma Sun. Dort entwickelte er seine Opteron-Server für Vier- und Acht-Sockelsysteme unter dem Namen Galaxy weiter, die intern unter "Andy's Box" liefen. Zuletzt war er hauptsächlich mit der Entwicklung von Servern für Intels neue Prozessorgeneration Nehalem beschäftigt, die aus seiner im Sommer geäußerten Sicht die bessere Roadmap gegenüber AMD aufweist.

Aus unbekannten Gründen hat er daran aber offenbar wieder die Lust verloren – er wechselte nun erneut zu den Netzwerk-Switches und zwar als Chief Development Officer und Chairman zu der von ihm finanzierten Firma Arista Networks. Das Startup hat auf der letzten Supercomputer-Konferenz schon Prototypen seiner 10-GBit-Switches vorgeführt, damals noch unter dem alten Firmennamen Arastra. (as)