Windows 7 mit Internet Explorer und Auswahlfenster
Microsoft will für Windows 7 nun doch keine spezielle Europa-Version anbieten. Stattdessen setzt der Konzern auf den vorinstallierten IE und ein automatisches Auswahlfenster für den Browserwechsel.
Microsoft will für Windows 7 nun doch keine spezielle Europa-Version anbieten. Wie der Konzern mitteilte, habe man sich entschieden, stattdessen einzig auf das Auswahlfenster zum Browserwechsel zu setzen und ansonsten auch in Europa die gleiche Version wie im Rest der Welt anzubieten. Zunächst hatte sich der Softwarekonzern dem Druck der EU-Kommission gebeugt und sich für eine spezielles EU-Variante von Windows 7 entschieden, dann hatte Microsoft den Auswahlschirm vorgestellt.
Grund für die nunmehr getroffene Entscheidung seien das positive Feedback der europäischen Wettbewerbshüter auf den ballot screen und die Bedenken der Computerhersteller und Reseller gewesen. Die Kommission hatte nach dem Vorschlag aus Redmond auf eine spezielle EU-Version des Betriebssystem ganz ohne Internet Explorer darauf hingewiesen, dass sie eine Auswahlmöglichkeit für Anwender wünsche und nicht ein Betriebsystem ohne Browser. Die PC-Anbieter hätten dagegen laut Microsoft befürchtet, dass eine spezielle EU-Version von Windows 7 und der nachträgliche Wechsel auf die weltweit gültige Version bei den Kunden nur Verwirrung stiften würde.
Nun wolle man also Windows 7 mit vorinstalliertem IE ausliefern, wobei den Anbietern von Komplett-PCs mit Windows 7 freigestellt sei, einen anderen Browser zu installieren. Kurz nach Inbetriebnahme des PCs will Microsoft dem Nutzer jeweils mit einem online-Update in besagtem Auswahlfenster die Möglichkeit geben, einen oder mehrere andere Browser von den Webseiten der jeweiligen Hersteller zu installieren. Vista-Nutzer müssen den neuen Plänen nach ihr Betriebssystem nicht komplett neu aufsetzen. Stattdessen will Microsoft für Vista ein Upgrade auf Windows 7 anbieten. Anwender, die bereits Windows 7 E reserviert haben, erhalten wie versprochen am 22. Oktober zum Upgrade-Preis eine Vollversion von Windows 7. Auch für andere User will das Unternehmen Upgrades anbieten, eine Vollversion ohne vorhandene Betriebssysteme wird ebenfalls angeboten, die ist dann allerdings teurer.
Wird der Vorschlag von der EU-Kommission abgesegnet, sollen künftig auch Nutzer von Windows XP und Vista, die den IE als Standardbrowser verwenden, mit dem Auswahlfenster konfrontiert werden. Sollte sich die EU-Kommission wider Erwarten doch gegen die nun vorgeschlagene Lösung aussprechen, müsse man für das neue Betriebssystem andere Wege suchen oder gegebenenfalls doch wieder auf Windows 7 E zurückkommen.
Siehe dazu auch:
- Windows 7: In Europa keine Upgrade-Installation
- Internet Explorer für Windows 7 in Europa auf separatem Datenträger
- EU vs. Microsoft: Windows 7 in Europa ohne Webbrowser
- Microsoft-Kartellverfahren: EU-Kommission befragt PC-Hersteller
- EU erwägt neue Auflagen gegen Microsoft
- EU-Kommission: Windows-Nutzer sollen die Wahl unter verschiedenen Webbrowsern haben
- Microsoft droht neues EU-Bußgeld – Brüssel eröffnet Verfahren
- EU-Gerichtspräsident bestätigt Sanktionen gegen Microsoft
- EU-Kommission verfügt Geldstrafe und Produktauflagen gegen Microsoft
- Microsoft: EU verhängt 497 Millionen Euro Strafe