Yahoo in Belgien zu Geldstrafe verurteilt

Der Internet-Dienstleister Yahoo muss laut einem dpa-Bericht in Belgien eine Geldbuße von 55.000 Euro zahlen, weil er belgischen Betrugsfahndern seine Hilfe verweigert hat. Außerdem wurde ein Zwangsgeld von 10.000 Euro verhängt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Internet-Dienstleister Yahoo muss laut einem dpa-Bericht in Belgien eine Geldbuße von 55.000 Euro zahlen, weil er belgischen Betrugsfahndern seine Hilfe verweigert hat. Ein Gericht in Dendermonde habe das Unternehmen am Montag außerdem zur Zahlung eines Zwangsgeldes von 10.000 Euro verurteilt, wenn es weiterhin bestimmte Personendaten geheim hält, berichtet dpa unter Berufung auf die belgische Nachrichtenagentur Belga.

Laut Belga war die Staatsanwaltschaft einer Betrügerbande auf die Spur gekommen, deren Mitglieder E-Mail-Adressen mit erfundenen Namen bei Yahoo eingerichtet hatten. Das Unternehmen weigerte sich jedoch, den Ermittlern die wahre Identität der Benutzer offenzulegen. Yahoo meinte, die belgische Staatsanwaltschaft müsse ihre Anfrage an den Mutterbetrieb in den USA richten, weil die Firma amerikanisch sei.

"Aber wir meinen, dass Yahoo genauso gut belgisch ist, wenn sie auch in unserem Land ihre Dienste anbietet", sagte Staatsanwalt Jan Kerkhofs. "Wenn die Staatsanwaltschaft also nach Daten fragt, muss sie die herausgeben. Bei Google und Microsoft beispielsweise ist das kein Problem." Die Richter in Dendermonde verurteilten Yahoo den Angaben zufolge zur höchstmöglichen Strafe. (pmz)