Staatsanwaltschaft warnt vor zunehmender Internetkriminalität

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück weist auf immer ausgefeiltere Methoden hin, während die Internetnutzer allgemein sorglos seien.

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  • dpa

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück warnt vor zunehmender Internetkriminalität mit Einwahlprogrammen oder Betrug bei Auktionen im Netz. "Internetbenutzer sind im allgemeinen recht sorglos und die Methoden werden immer ausgefeilter", sagte Staatsanwalt Jürgen Lewandrowski heute in Osnabrück. "Das Internet ist bequem, weil es so anonym ist." Die Osnabrücker Behörde sei zunächst von rund 130 Fällen pro Jahr ausgegangen. Diese Zahl habe sich allerdings mehr als verdoppelt. Bundesweite Zahlen oder die Schadenshöhe seien nicht bekannt.

Seit August 2002 seien bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück 320 Fälle von Internetkriminalität bekannt geworden -- darunter ein Drittel im Zusammenhang mit Dialern, 25 Prozent Gewinnversprechen mit der Aufforderung, eine 0190-Nummer anzurufen, und 10 Prozent Betrug bei eBay-Auktionen. Seit März 2003 sei eine Trendwende erkennbar: Falsche Gewinnversprechen seien entfallen, dafür stieg der Anteil betrügerischer Dialer bei insgesamt 160 Fällen auf 50 Prozent, der Anteil des eBay-Betrugs stieg auf 20 Prozent.

Allerdings werde "sicher nur ein Bruchteil angezeigt". Der Staatsanwalt forderte Geschädigte auf, sich so schnell wie möglich bei der Polizei zu melden: "Da ist jeder Tag wirklich Geld wert." Entscheidend sei, die Computer abzusichern -- mit Virenschutz, Firewall zur Warnung vor unberechtigten Zugriffen auf den Rechner sowie 0190-Warnern. Hinter Dialern, die sich nahezu unbemerkt einwählen könnten, steckten oft Briefkastenfirmen im Ausland, sagte Lewandrowski. Lästige Werbe-E-Mails seien allerdings keine Straftat. (dpa) / (anw)