Metabox hat angeblich einen Investor gefunden

Die insolvente Metabox hat eigenen nach Angaben einen Investor gefunden, der bereit sein soll, eine Million Euro in das Unternehmen zu investieren.

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Von
  • Axel Vahldiek

Der Settop-Boxen-Hersteller Metabox, der im Mai Insolvenzantrag stellen musste, hat nach Angaben von Unternehmens-Sprecherin Melanie Hoffmann einen Investor gefunden. Dieser soll bereit sein, eine Million Euro in das Unternehmen zu investieren. Dafür erhalte er im Gegenzug eine Million neu auszugebende Aktien zu je einem Euro.

Wenig überraschend gibt das Unternehmen aber wieder einmal nicht bekannt, um wen es sich bei dem neuen Geschäftspartner handelt, Metabox will ihn jedoch auf der Hauptversammlung im September vorstellen. Diese Vorgehensweise hat bei dem Unternehmen Tradition: Metabox hatte im letzten Jahr mehrfach den Eingang von Großaufträgen oder Absichtserklärungen hierzu verkündet, ohne die Auftraggeber zu nennen, was seinerzeit für Zweifel an der Seriosität der Aufträge gesorgt hatte. Trotz des wachsenden Drucks sieht sich Metabox bis heute nicht in der Lage, die Auftraggeber für die Bestellungen von Settop-Boxen in Israel und Großbritannien zu nennen. Im Mai folgte dann der Insolvenzantrag, dem die Entlassung von 120 Angestellten und eine verspätete Bilanzvorstellung mit nicht testierten Zahlen vorausging.

Seitdem bangen die Metabox-Aktionäre um ihr Geld. Seit einiger Zeit ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Kursbetrug sowie verbotene Insidergeschäfte gegen den Vorstand des Unternehmens, hierbei kam es auch zu Hausdurchsuchungen. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hat zudem mittlerweile Anzeige erstattet. Die SdK vermutet ebenfalls Kursbetrug: Die diversen verkündeten Großaufträge hätten zu Umsätzen von weit über einer Milliarde Mark führen müssen, tatsächlich jedoch belief sich der Umsatz auf gerade mal 50 Millionen bei einem gleichzeitigen Verlust von 19 Millionen Mark.

Die Aktionäre dürften sich jedoch über die neue Ankündigung freuen: Wie schon die Verkündung der Großaufträge sorgte auch die neue Mitteilung wieder für einen dramatischen Kursanstieg der Aktie: Der Kurs legte am Neuen Markt bei hohen Umsätzen auf 1,30 Euro zu, nachdem er zuvor bei 0,61 Euro herumdümpelte. Bis zum Mittag sackte der Kurs jedoch wieder ab und pendelt momentan bei rund einem Euro oder plus 60 Prozent.

Durch die Kurskapriole hat der Kurswert der Metabox-Aktie zumindest kurzfristig wieder die Bedingung erfüllt, um von der Deutschen Börse nicht als so genannter Pennystock eingestuft zu werden: Dies trifft für Aktien mit einem Kurswert unter einem Euro zu. Aktien, die länger als 30 Tage so niedrig notieren, sollen ab Oktober aus dem Neuen Markt entfernt werden. Allerdings muss das Unternehmen nun noch die drohende Insolvenz abwenden. Insolvente Unternehmen sollen nämlich ebenfalls ausgelistet werden. (axv)