Kaliforniens Wahlmaschinen quittieren Stimmabgabe

Wähler des amerikanischen Bundesstaat Kalifornien erhalten bei der elektronischen Wahl an Computern von nun an immer eine Quittung.

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Von
  • Boi Feddern

Wähler im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien erhalten bei der elektronischen Wahl an Computern von nun an immer eine Quittung. Dies berichtet das Magazin Wired in Berufung auf eine Bekanntgabe des California Secretary of State, Kevin Shelley. Die Quittungen des Wahlcomputers dürfen die Bürger allerdings nicht mit nach Hause nehmen. Sie werden stattdessen im Wahlbüro hinterlegt und werden im Falle vermuteter Wahlunregelmäßigkeiten zur Auszählung herangezogen. Die neue Vorschrift ist das Ergebnis einer Taskforce unter der Leitung Shelleys, die sich mit der wachsenden Sorge um die Sicherheit bei der elektronischen Wahl auseinander setzte.

Alle neu angeschafften Geräte sollen von vorne herein über einen Drucker zur Ausgabe der Belege verfügen. Die alten Wahlcomputer müssten bis spätestens 2006 umgerüstet sein. Nach Angaben des Vize-Präsidenten der Sequoia Voting Systems, Alfie Charles, dessen Touchscreen-basierte Wahlmaschinen derzeit in Südkalifornien zum Einsatz kommen, würde die Ergänzung einer Druckoption einen Mehrpreis von 500 US-Dollar je Gerät bedeuten. Derzeit kostet ein solcher Wahlcomputer 3195 US-Dollar. Der Preis könne aber sinken, sofern die Nachfrage weiter steige, sagte der Vizepräsident.

Bis Mitte nächsten Sommers plant Sequoia die Markteinführung einer neuen Komponente, die den Wahlzettel nicht ausgibt, sondern stattdessen dem Wähler hinter einer Glasscheibe manipulationssicher die korrekte Verbuchung der Stimmabgabe anzeigt. Dadurch spare man Papier, erklärte Charles.

Der Einsatz von Wahlmaschinen und -computern bleibt unterdessen umstritten. Bürgerrechtler wie der Autor Michael Moore fordern eine Rückkehr zur manuellen Zählung der Stimmen. "Das dauert nicht länger als der Einsatz der Maschinen und verringert die Gefahr der Manipulation", so Moore. (boi)