Kleine Roboter lernen räumliches Sehen
Ein privates Forschungsinstitut hat nach eigenen Angaben eine Verfahren entwickelt, das Robotern räumliche Wahrnehmung ermöglicht.
Roboter sind dumm und nehmen ihre Umgebung in der Regel nur zweidimensional wahr. Zumindest für letzteres Problem hat das private Forschungszentrum Informationstechnik (GMD) nach eigenen Angaben jetzt eine Lösung gefunden. Die Forscher verwenden einen 2D-Laserscanner, der die Umgebung horizontal abtastet und aus den Reflektionen eine "Bild-Scheibe" errechnet. Diese Abtasteinrichtung verlieh bisherigen autonomen Maschinen einen zweidimensonalen Eindruck ihrer Umgebung. Doch die GMD-Spezialisten wollen eine Dimension mehr. Deshalb lassen sie das Laserauge mittels eines Servomotors um 90° Grad nicken, damit es viele Bild-Scheiben produziert, aus denen ein Programm dann das dreidimensionale Abbild des Raums zusammensetzt.
Ein solcher Scan benötigt zwischen 4 und 12 Sekunden und erreicht eine Auflösung von bis zu 115.000 Punkten mit einer Genauigkeit von rund ein bis fünf Zentimetern. Damit können Roboter Objekte im Nahbereich ab einer Größe von 5x5x5 Zentimetern erkennen und in Echtzeit darauf reagieren.
Damit auch die späteren Betreiber der Roboter anschauliche Daten erhalten, schießt eine USB-Kamera Bilder des Hintergrunds, aus denen Texturen erstellt werden können. Als Betriebssystem kommt RT Linux zum Einsatz, das einen interessanten Ansatz verfolgt: Ein schlanker Echtzeitkernel lässt ein abgespecktes Linux als Prozess niedrigster Priorität laufen, sodass die Echtzeitanforderungen ebenso wie ein gewisser Komfort durch die Linux-Bibliotheken erreicht werden. (cgl)