Schlechte Konjunktur kommt Microsoft zur Hilfe

Bei der Diskussion, ob Microsofts XP aus rechtlichen Gründen aufgehalten werden sollte, hilft dem Softwarekonzern offenbar die Konjunkturflaute.

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Von
  • Christian Kruggel

Das Justizministerium wird nichts unternehmen, um Microsofts Betriebssystem XP aufzuhalten. Wie die Los Angeles Times berichtet, wollen die Justizbeamten keine rechtlichen Schritte gegen die Veröffentlichung von XP einleiten. Aus Regierungskreisen verlautet nach Angaben der LA Times, man fürchte wirtschaftliche Schäden, sofern Microsoft sein Betriebssystem nicht ausliefern könne. Offenbar verspreche sich die Regierung vom Verkauf eine Belebung der schwächelnden Konjunktur.

Dadurch könnte es sich für Microsoft als günstig erweisen, wenn XP schon eher als erwartet veröffentlicht wird. Denn dann bleibe Konkurrenten wie Kodak oder AOL wenig Zeit zu Gegenmaßnahmen. Zum anderen kommen politisch widerstrebende Kräfte wie Senator Schumer, der die Veröffentlichung von XP aufhalten will, in Zugzwang.

So scheint die Zeit und die Sorge um die schlechte Kunjunktur für Microsoft zu arbeiten. Wie die LA Times aus dem Justizministerium erfahren haben will, bleibt man dort zwar weiterhin besorgt über Microsofts Praktiken. Aber man wisse nicht genau, wie man vom Justizministerium her weiter gegen Microsoft vorgehen solle, nachdem die Zerschlagung des Konzerns vom Gericht rückgängig gemacht worden war.

Statt kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, suchen die Kartellwächter scheinbar nach einer grundsätzlichen Antwort auf die Frage, wie mit Microsoft zu verfahren ist. Die LA Times zitiert einen Regierungsbeamten, der sagte, es bestünde Übereinstimmung, eine abschliessende Lösung zu finden und alles zu unterlassen, was sich wettberwerbsschädigend auswirken könnte. (chk)