US-Plattenindustrie dringt auf schnelles Napster-Urteil

Während die einst populäre Musiktauschbörse Napster ihr neues Abonnement-Geschäftsmodelle propagiert, dringt die US-Musikindustrie auf eine Verurteilung zu Schadenersatz.

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Von
  • Christian Persson

Während die einst populäre Musiktauschbörse Napster ihr neues Abonnement-Geschäftsmodell propagiert, dringt die US-Musikindustrie auf Schadenersatzzahlungen. Die RIAA (Recording Industry Association of America) hat bei Bezirksrichterin Marilyn Patel in San Francisco eine Verurteilung wegen Urheberrechtsverletzungen beantragt. Nach US-Medienberichten vom Mittwoch erklärt der Verband in einer gerichtlichen Eingabe, dass Napster bewusst das Copyright verletzt und von dem kostenlosen Austausch der Musikstücke finanziell profitiert habe. Die Industrie hat eine Anhörung für den 1. Oktober beantragt.

Richterin Patel hatte die Tauschgeschäfte der Musikbörse im vergangenen Jahr für illegal erklärt. Nach ihrem Urteil darf Napster erst wieder den Betrieb aufnehmen, wenn sichergestellt ist, dass geschützte Musiktitel aus dem Angebot zu 100 Prozent herausgefiltert werden. Napster hatte Anfang Juli das Musikangebot selbst vom Netz genommen, um nach eigenen Angaben eine neue Filter-Software zu installieren. Mitte Juli erlaubte ein Berufungsgericht dem Unternehmen, seinen Online-Service wieder aufzunehmen.

Noch in diesem Sommer will Napster seinen neuen kostenpflichtigen Mitgliederservice testen. Die Musiktauschbörse arbeite unter Hochdruck daran, aus dem ehemaligen Gratisangebot ein funktionierendes Unternehmen zu machen, sagte der neue Napster- Geschäftsführer Konrad Hilbers dem Hamburger Magazin Stern in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview. "Napster ist nicht tot." Für fünf Dollar im Monat sollen Napster-Nutzer in Zukunft Musikstücke tauschen können. (cp)