Motorola verspricht G5-PowerPC mit 2 GHz

Während der AltiVec-beschleunigte G4-PowerPC gerade sein Markt-Debüt feiert, fasst Hersteller Motorola die nächste Leistungsklasse ins Auge.

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Von
  • Christian Persson

Während der AltiVec-beschleunigte G4-PowerPC im gleichnamigen Power Mac gerade sein Markt-Debüt feiert, fasst Hersteller Motorola die nächste Leistungsklasse ins Auge. Eine in dieser Woche veröffentlichte Prozessor-Roadmap (PDF-Datei, 27 KByte) versetzt die Apple-Fans, die sich von ihrer Begeisterung über den "ersten Supercomputer on a chip" (Apple-Chef Steve Jobs) noch kaum erholt haben, erneut in helles Entzücken. Das Papier enthält eine grobe Spezifikation für den PowerPC-Prozessor der fünften Generation (G5), die sich vielleicht in zwei Jahren erstmals in Silizium manifestieren wird.

Der 64-Bit-Prozessor mit der Typennummer 7500 soll demnach gleich mit 2 GHz Taktfrequenz starten. Das will Motorola durch SOI-Technik (Silicon On Isolator) und eine effektive Strukturgröße von nur 0,10 µm erreichen. Eine neue Bus-Topologie soll Flaschenhälse im System beseitigen und damit sicherstellen, dass die Prozessorleistung auch zur Wirkung kommt. Das Design folgt offenbar der kürzlich mit Partner IBM vereinbarten Spezifikation für eine erweiterbare PowerPC-Architektur und bietet damit auch Raum für die AltiVec-Implementierung.

Motorolas Antwort auf Intels 64-Bitter Merced wird diesem einige Vorzüge voraus haben. Motorola-Manager Will Swearingen betonte gegenüber dem Magazin MacWeek, dass der G5, von dem auch Varianten mit 32-Bit-Bus gebaut werden sollen, bestehende 32-Bit-Applikationen "native" ausführen werde. Mit Ausnahme des Betriebssystems werde an existierender Software praktisch keine Änderung erforderlich sein. Merced hingegen muss einen 32-Bit-Prozessor emulieren, um 32-Bit-Code zu verarbeiten, und erreicht damit nicht die volle Leistung. Die Zeitschrift konstatiert außerdem, der G5 sei offenbar für den Einsatz in Desktop-Systemen konzipiert, während der Zigarettenschachtel-große und viel Hitze produzierende Merced sich wohl nur für große Server eigne.

Doch während Intels Merced bereits in Silizium existiert und nächstes Jahr auf dem Markt sein dürfte, wird man wohl frühestens 2002 eine G5-Maschine kaufen können. In der Zwischenzeit will Motorola den Leistungsvorsprung mit neuen G4-Versionen halten: Laut Roadmap steht auch dort der Übergang auf SOI-Technik an, womit sich der Energiekonsum wesentlich verringert und der Spielraum für höhere Taktfrequenzen wächst. Bis zum Ende seines Produktzyklus soll der G4 die 1-GHz-Marke erreichen. (cp)