Corel geht das Geld aus

Der kanadische Softwarehersteller steht offenbar vor Liquiditätsproblemen, wenn die geplante Fusion mit Borland/Inprise nicht zustande kommt.

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Von
  • Christian Persson

Der kanadische Softwarehersteller Corel Corp. steht offenbar vor massiven Liquiditätsproblemen, wenn die geplante Fusion mit Borland/Inprise nicht zustande kommt. Investoren der beiden Unternehmen sind durch einen Pflichtbericht an die US-Börsenaufsicht alarmiert, in dem Corel davor warnt, dass innerhalb der nächsten drei Monate ein Mangel an Barmitteln auftreten könne, wenn die Fusion scheitere und keine Mittel aus anderen Quellen gesichert werden könnten.

Die Warnung bedeutet Wasser auf die Mühlen der Fusiongegner und scheint die Argumente des zurückgetretenen Inprise-Direktors Robert Coates zu bestätigen, der vor zwei Wochen eine Klage eingereicht hatte, um den geplanten Zusammenschluss zu verhindern. Coates wirft Corel vor, die schlechte Finanzlage verheimlicht und so den Wert der Firma in die Höhe getrieben zu haben. Demgegenüber sagte eine Inprise-Sprecherin dem Finanzblatt Wall Street Journal, dem Aufsichtsrat des Unternehmens sei die Finanzlage von Corel bekannt gewesen, als er dem Zusammenschluss zugestimmt habe. Das Blatt zitiert Corels Technik-Chef Derek Burney mit der Aussage, die Warnung betreffe lediglich ein "worst case"-Szenario. Durch die Fusion werde sich die Situation der Firma wesentlich verbessern, weil Inprise rund 250 Millionen US-Dollar in der Kasse habe. Mit 21 Linux-basierten Softwareprodukten, die noch dieses Jahr auf den Markt kommen sollen, erwarte er eine baldige Umsatzsteigerung. (cp)