US Marines trainieren mit "Operation Flashpoint"

Eine der erfolgreichsten PC-Simulationen soll ihre Qualitäten für das Militär nun auch bei Elitetruppen beweisen.

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Von
  • David Adamczewski

Die US Marines werden zukünftig an einer modifizierten Version des PC-Spiels Operation Flashpoint (OPF) Einsätze trainieren. Die virtuelle Kampfumgebung wird von den OPF-Entwicklern Bohemia Interactive Studio in Kooperation mit Coalescent Technologies produziert. Die modifizierte Version soll Virtual Battlefield System 1 heißen und in das bereits existierende Deployable Virtual Training Environment (DTVE) integriert werden. Bereits in diesem Monat soll das System einsatzbereit sein, heißt es.

Darüber hinaus wird die virtuelle Kampfumgebung ständig weiterentwickelt und durch Aktualisierungen erweitert. Diese sind für das Jahr 2002 und 2003 angedacht. Zudem sind nach Aussage der VBS1-Entwickler weitere militärische Organisationen an dem modifiziertem Spiel interessiert. Die Öffentlichkeit wird VBS1 jedoch nie zu Gesicht bekommen: Die Simulation wurde als 'strictly confidential' eingestuft und ist nur US Marines vorbehalten.

Operation Flashpoint zählt zu den erfolgreichsten PC-Simualtionen und wurde mehrfach ausgezeichnet. Der Spieler muss unter anderem mehrere Fahrzeuge oder beispielsweise Helikopter steuern und kann sowohl online als auch offline gegen menschliche oder computergesteuerte Gegner kämpfen.

Bereits in der Vergangenheit hat das US-Militär die Entwickler von PC-Kriegs-Simulationen mit der Produktion von modifizierten Kampfschauplätzen beauftragt. So geschehen unter anderem mit Rogue Spear. LB&B Associates hatten damals eine Lizenz von Ubi Soft erworben, mit der die Firma auf Basis des Computerspiels Rogue Spear einen Trainingssimulator für das US-Militär entwickelt. Selbst die PC-Spiele Doom und Delta Force 2 werden mittlerweile von den US Marines verwendet -- zu Übungszwecken.

Interessanterweise hatte das US-Militär früher sogar vorgesehen, einzelne Simulationen auch als Spiele für den normalen Computernutzer vertreiben zu lassen. Von US-Militärs war bereits früher die Ansicht zu hören, gewisse Computerspiele bereiteten die User nicht nur ideologisch, sondern auch von den Fertigkeiten her für den Militärdienst vor. Nicht zuletzt betrachten die Militärs gewisse Spiele als Werbung: So schaltete in der Vergangenheit das US-Militär zahlreiche Werbebanner auf Webseiten von Computerspielen und Ego-Shootern, um junge Männer zu rekrutieren. (daa)