Game over für Playstation-Emulator Bleem
Auf der Website der Entwickler der Playstation-Emulationssoftware Bleem symbolisiert ein Grabstein das Ende des umstrittenen Tools.
Sony hat im Kampf gegen den Entwickler des Playstation-Emulators Bleem den längeren Atem gehabt: Die Entwickler haben das umstrittene Projekt aufgegeben. US-Medienberichten zufolge ist die Auflösung der Firma bereits beschlossen worden. Dies geht aus Reply-Mails hervor, die auf Anfrage verschickt werden. Demnach bezeichnet sich das Unternehmen selbst als gescheitert.
Gleichzeitig hat die Crew die Bleemseite durch eine neue Website ersetzt, auf der nur noch das Sega-Maskottchen Sonic the Hedgehog vor dem Bleem-Grabstein schluchzend steht, der die Inschrift 'April 1999 - November 2001' trägt.
Die Emulationssoftware war dem Entwickler der Playstation, Sony, schon lange ein Dorn im Auge. Bleem zählt zu den weitverbreitesten Playstation-Emulatoren. Diese Software ermöglicht das Abspielen von Playstation-Spielen auf Desktop-PCs, Notebooks und Dreamcast-Konsolen – nach Ansicht von Sony illegal. Aus diesem Grund versuchten die Japaner immer wieder, die Entwicklung und den Vertrieb der Software per Gerichtsentscheid zu verbieten – bisher erfolglos. Zuletzt hatte das Bleem-Team mit der Bleemcast eine Dreamcast-Version veröffentlicht, die sich wie das PC-Pendant auch rasend schnell verbreitete.
Grund zur Panik besteht für die Emulatorenfans jedoch nicht. Zahlreiche Alternativen wie unter anderem NGEmu stehen dem Funktionsumfang von Bleem in nichts nach – den Bekanntheitsgrad von Bleem haben die Konkurrenten jedoch noch nicht erreicht.
Bereits im März 2001 hatte Sony die Playstation-Emulationssoftware Virtual Game Station von Connectix aufgekauft. Die Entwicklung des Emulators kam damit zum Erliegen und wurde bis heute nicht mehr aufgenommen. Zwar kündigten beide Unternehmen an, zukünftig gemeinsam solche Programme anbieten zu wollen, getan hat sich seitdem aber nichts. (daa)