BBC stellt Kurzwellen-Dienst ein

Weil es mittlerweile mehr Hörer im Internet als vor dem Kurzwellenempfänger gibt, will der britische Sender BBC ab 1. Juli die Ausstrahlung seines transkontinentalen Kurzwellen-Dienstes einstellen.

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Von
  • David Adamczewski

BBC World Service (BBCWS) kündigt zum 1. Juli 2001 die Einstellung der Ausstrahlung seines Kurzwellen-Dienstes für Nordamerika, Australien, Neuseeland und die Pazifischen Inseln an. BBCWS-Direktor Mark Byford begründet diese Entscheidung mit der zunehmenden Nutzung neuer Medien: "Viele Hörer empfangen BBC jetzt über FM (UKW), Satellit, Kabel, über das Internet oder über andere mobile Geräte. Die Änderung unseres Übertragungs-Services reflektiert unser Engagement in der ständig wechselnden modernen Medien-Welt."

Im Internet nutzen zurzeit pro Monat etwa 1,5 Millionen Surfer den BBC-Radio-Service – dem stehen nach britischen Medienberichten 1,25 Millionen Kurzwellen-Hörer in Kanada und den USA gegenüber. "Durch das Abschalten der Kurzwellen-Dienste in Nordamerika sparen wir zusätzlich Geld, das wir in die Zukunft investieren können", äußert sich Byford kämpferisch; die Einstellung soll dem Sender etwa zwei Millionen Mark pro Jahr einsparen.

Kritiker sehen der Einstellung des Kurzwellen-Dienstes eher skeptisch entgegen. Es gebe bisher noch zu viele Regionen, in denen man keinen Zugang zum Internet besitze. Trotz der Einsparungen will der BBC World Service auch weiterhin auf Radio über Kurzwelle setzen. Die bisher existierenden Kurzwellen-Einrichtungen im Mittleren Osten und in Asien sollen mit einem enormen finanziellen Aufwand ausgebaut werden. Der BBC World Service hat auf dieser Site alle Frequenzen aufgelistet, die zum 1. Juli abgeschaltet werden sollen. (daa)