Handy-Hersteller weisen Elektro-Smog-Vorwürfe zurück

Zwei Handy-Hersteller haben die Warnung des Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz vor Elektro-Smog zurückgewiesen.

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Von
  • David Adamczewski

Die Warnung des Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, vor den Auswirkungen von Elektro-Smog sind bei einigen Geräteherstellern auf Unverständnis gestoßen. Laut dpa empfinden die Gerätehersteller Nokia und Ericsson die bisherigen Grenzwerte auch für besonders empfindliche Kunden wie Kinder als ausreichend.

Nach Ansicht einer Nokia-Pressesprecherin liege die Verantwortung bei den Eltern, ob sie ihre Kinder mit Handys telefonieren ließen. Sie sehe keine wissenschaftliche Grundlage dafür, die Strahlenschutzwerte zu senken. Die Unternehmenssprecherin des schwedischen Handy-Herstellers Ericsson räumte ein, dass Äußerungen wie die des BfS-Präsidenten Kunden verunsichern würden.

Erst gestern hatte König die Eltern dazu aufgefordert, ihre Kinder möglichst von der Mobilfunk-Technologie fernzuhalten. Er begründete seine Forderung mit den thermischen und biologische Effekten, die durch die Handystrahlung hervorgerufen würden. Gleichzeitig räumte er jedoch ein, dass es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise dafür gebe, dass mobiles Telefonieren tatsächlich krank mache.

Ab dem 1. August müssen Handy-Hersteller, die dem Verband der US-Mobilfunkindustrie Cellular Telecommunications Association (CTIA) angehören, ihre Kunden über die spezifische Absorptionsrate (SAR) informieren. Die Mobiltelefon-Hersteller wollen die Abstrahlung ihrer Geräte ab Herbst auch in Deutschland in der Bedienungsanleitung angeben. Ericsson betonte in diesem Zusammenhang, dass die Grenzwerte den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprächen. (daa)