Microsoft schießt scharf gegen Mod-Chip-Anbieter

Der Xbox-Hersteller Microsoft hat offenbar die Schließung des weltgrößten Online-Anbieters für Mod-Chips erwirkt.

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Von
  • Egbert Meyer

Der Xbox-Hersteller Microsoft schlägt eine härtere Gangart bei Anbietern so genannter Mod-Chips an. US-Medienberichten zufolge hat der Redmonder Softwareriese in der vergangenen Woche die Schließung des Hongkonger Unternehmens Lik Sang erwirkt. Der Online-Versender gilt als weltweit größter Anbieter der Chips, die es unter anderem ermöglichen, auf Microsofts Xbox mit kopierter Video-Software zu spielen und den Regions-Code zu umgehen.

Mod-Chips werden unter anderem vom Xbox Linux Project verwendet. Die Programmierer verfolgen das Ziel, die Xbox zum vollwertigen Linux-Rechner zu modifizieren: mit ersten Erfolgen etwa beim Versuch, Windows 2000 auf der Xbox zum Lauf zu bringen. Auch Suse Linux läuft mittlerweile auf Microsofts Spielekonsole dank eines Mod-Chips.

Lik Sang offerierte eine Palette verschiedener Chips, darunter auch solche für die PlayStation 2. Nach dem Urteil eines Bundesgerichts in Australien verstößt der Verkauf von Mod-Chips für die Playstation aber nicht gegen den Urheberrechtsschutz von Sony. Das Urteil ist für Europa von besonderem Interesse: In Australien und Europa gilt der gleiche Sony-Regionalcode. Das Urteil ermöglicht es Playstation-Besitzern aus Australien per Versandhandel Mod-Chips zu beziehen. Zur einer anderen Bewertung kam zu Beginn des Jahres ein Gericht in London. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Anbieter Channel Technology gegen geltendes Urheberrecht verstoßen hat und ordneten die Herausgabe aller in dem Unternehmen gelagerten Mod-Chips an. (em)