Hackermeeting gehackt?

Rätselraten über Netzwerkausfall beim CCC-Camp.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Ganz in der Tradition von Hacking in Progress (HIP), dem legendären Sommer-Hacktreff 1997 in Holland, lud der Chaos Computer Club (CCC) zum Camp auf eine Wiese unweit von Berlin. Wo ansonsten Pferde am Ufer eines kleinen Sees weiden, schlugen am Donnerstag bereits Hunderte Hacker ihre Zelte auf und packten ihre Rechenmaschinen aus.

Die Ports der ans Camp-Netzwerk angeschlossenen Rechner wurden seit Freitag Abend rauf und runter gescannt, um Lücken im System des "Gegners" zu finden. Vorsorglich hatten die Veranstalter alle "Newbies" auf dem Platz gewarnt, Telnet-Sitzungen nur verschlüsselt durchzuführen, um den Password-Sniffern die Arbeit nicht allzusehr zu erleichtern. Doch gegen 18.30 Uhr geschah das Entsetzliche: die Rechner weigerten sich plötzlich, miteinander Daten auszutauschen oder sich ins Internet einzuwählen. Das Network Operation Center (NOC) auf dem Zeltplatz mußte kapitulieren und den "Red Alert" auslösen. Selbst in den frühen Morgenstunden am Samstag war das NOC noch vom Internet abgehängt.

Der Coup führte zum allgemeinen Rätselraten, wer es gewagt haben könnte, die Hackergemeinde vom Draht bzw. den Funkwellen zur Welt abzuschneiden. Die Aufklärung über das Netzversagen ließ auf sich warten: Erst am Samstag morgen verkündete Radio Intergalaktik, das hausgemachte Campradio, daß angeblich ein Switch zur Datenverteilung auf die einzelnen Zelte falsch angeschlossen wurde und so das ganze Netz zusammengebrochen sei.

Mehr über das Chaos Computer Camp und ein Gespräch mit Andy Müller-Maguhn in Telepolis. (fr)