PowerPC in rekonfigurierbarer Hardware

Xilinx, Martführer bei programmierbaren ICs, lizenziert im Zuge einer Kooperation mit IBM deren PowerPC-Design.

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Von
  • Herbert Schmid

Xilinx, der Marktführer bei rekonfigurierbaren ICs, erhält durch eine Kooperation mit IBM Zugang zu deren PowerPC-Prozessor-Design. Die PowerPC-Prozessor-Cores sollen mit rekonfigurierbaren FPGA-Schaltkreisen verbunden werden. Dadurch können kundenspezifische Schaltkreise direkt auf dem Prozessor-Chip integriert werden – ohne die Entwicklung anwendungsspezifischer ICs. Generell ermöglicht FPGA kürzere Entwicklungszeiten und -kosten als herkömmlich gefertigte Chips. Zusätzlich sind auf FPGA basierende Produkte flexibler, da die eigentliche Schaltung des ICs leicht getauscht werden kann. Xilinx plant bereits eine in die Bausteine eingebaute Update-Möglichkeit über das Internet.

Neben dem Prozessor-Core und dem damit verbundenen CoreConnect-Bus erhält Xilinx Zugang zu den aktuellen Kupferfertigungprozessen und erhofft sich dadurch eine Leistungssteigerung seiner Chips. IBM zielt durch die Kooperation auf eine weitere Verbreitung seines PowerPC-Prozessors.

Mit dieser Kooperation reagiert Xilinx auf eine strategische Entscheidung seines schärfsten Konkurrenten Altera. Dieser lizenzierte bereits im Juni Prozessor-Cores von ARM und MIPS. Altera hat auch selbst einen Nios getauften RISC-Prozessor speziell für die Integration in FPGAs entwickelt. Dieser ist allerdings nicht so leistungsfähig wie die Designs von ARM und MIPS. Im Rahmen dieser Initiative kooperierte Altera mit RedHat um deren Entwicklungsumgebung GNUPro für den Nios zu adaptieren. Auch den PowerPC hat Altera in Spiel gebracht: So verkündete das Unternehmen Verhandlungen mit Motorola um deren PowerPC-Cores zu lizensieren. Der PowerPC ist eine gemeinsame Entwicklung von IBM und Motorola.

Zu den Hintergründen so genannter "Rekonfigurierbarer Logik" siehe auch den Artikel Hardware im Fluss – Rekonfigurierbare Logik zwischen Forschung und Massenmarkt in Ausgabe 21/99 der c't. In Bedrängnis geraten die Core-Designer allerdings zusehends durch die Open-Source-Gemeinde. So bietet OpenCores bereits einen freien RISC-Prozessor an. Dieser kann ohne der Zahlung von Lizenzgebühren in eigene Designs integriert werden. Auch weitere für Computer wesentliche Bausteine, wie SDRAM-Controller, USB und PCI, sind im Internet verfügbar oder in Entwicklung. (hes)