Cyberlink erhält US-Patent für intelligentes Video-Rendern

Ganz neu und einzigartig ist das Smart-Rendering von Cyberlink, das beispielsweise zum Herausschneiden von Werbeblöcken aus Aufnahmen mit Satellitenreceiver-Karten genutzt wird, jedoch nicht.

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Von
  • Holger Dambeck

Der taiwanische Videospezialist Cyberlink hat ein US-Patent für seine Smart-Video-Rendering-Technologie (SVRT) erhalten. SVRT beschleunigt den Rendering-Prozess deutlich, weil nur beim Videoschnitt bearbeitete Sequenzen neu berechnet werden und nicht der gesamte Film. Dies spart nicht nur Zeit, sondern bewahrt auch die Qualität in den unveränderten Videosequenzen, die nicht erneut komprimiert werden müssen.

Eine wichtige Anwendung für SVRT ist das Herausschneiden von Werbeblöcken aus Spielfilmen bei Aufnahmen mit Satellitenreceiver-Karten. Besitzer solcher DVB-S-Karten zeichnen Filme ohne Qualitätsverluste im DVD-konformen MPEG-2-Format auf, das die TV-Sender bei der Austrahlung via Satellit als Kompressionsformat nutzen. Zum Brennen auf DVD ist somit kein vorheriges Kodieren erforderlich; die vergleichsweise gute MPEG-Qualität bleibt erhalten.

Ganz neu ist die Smart-Rendering-Technik jedoch nicht. Cyberlink nutzt SVRT bereits seit fast zwei Jahren in seinem Videoschnittprogramm PowerDirector Pro. Der Konkurrent Ulead rüstet sein Einsteigerprogramm VideoStudio fast ebenso lang mit einer Smart-Rendering-Funktion aus. Insofern stellt sich die Frage, was an dem Cyberlink-Patent mit der Nummer 6,559,780, das am 25. März 2002 eingereicht und am 6. Mai 2003 erteilt wurde, einzigartig sein soll. Obendrein lieferte Pinnacle bereits vor vier Jahren seine Schnittkarten DC1000 und DC2000 mit einer Smart-Rendering-Funktion aus, wie der deutsche Marketing-Chef Jörg Hanke gegenüber heise online betonte. Für die eigene Einsteigerlösung Studio 8 will Pinnacle in den nächsten Tagen den Patch 8.8 veröffentlichen, der erstmals intelligentes Rendern ermöglichen soll. (hod)