Star-Division-Übernahme läßt Microsoft cool

Microsoft sieht nach dem Kauf von Star Division durch Sun keine Auswirkungen für das Marketing der eigenen Office-Suite.

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Von
  • Jürgen Kuri

Gelassen reagiert Microsoft bislang auf die Übernahme von Star Division durch Sun. Sie habe keine Auswirkungen auf die Strategie von Microsoft für die Weiterentwicklung und das Marketing der hauseigenen Office-Suite, meinte Andrew Dixon, Produktmanager für Microsoft Office, in einem Gespräch mit der Presseagentur Reuters: "Wir glauben, dass die Kunden weiterhin Microsoft Office als das Desktop-Produkt ihrer Wahl benutzen werden." Anderen Berichten zufolge plant Microsoft nicht, Office zu einem Applikationsserver vergleichbar zu Star Portal zu entwickeln, überprüft aber laut Dixon immer noch, ob eine Linux-Version von Microsoft Office möglich und notwendig wäre.

Marco Börries, bislang Chef von Star Division, sieht die Landschaft nach der Übernahme von Sun natürlich anders. Er gehe davon aus, dass viele Anwender nun von Microsoft zu Star Office wechseln werden. Mit der Übernahme durch Sun hat das Office-Paket aus Hamburg nun eine weitaus bessere Position im amerikanischen Markt als zuvor. Obwohl Börries die Zentrale von Star Division schon vor einiger Zeit ins amerikanischen Silicon Valley verlegte, gelang der Durchbruch in den USA nicht so recht -- nicht einmal die kostenlose Abgabe des kompletten Office-Pakets für den privaten Gebrauch löste größere Resonanz in den amerikanischen Medien aus. Einige amerikanische Analysten gehen auch davon aus, dass Sun genau den richtigen Zeitpunkt für die Übernahme von Star Division erwischt habe. "Wir haben es mit einer User-Basis von Microsoft-Office zu tun, die relativ unzufrieden ist", sagt Rob Enderle von der Giga Information Group. In einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens meinten 75 Prozent der befragten EDV-Manager, dass sie zu einem anderen Paket als Microsoft Office wechseln würden, wenn es nur eines gäbe ... (jk)