Telecom-Firmen rechnen mit Ende der Talsohle
Die privaten Telekommunikationsunternehmen hoffen durch Wachstum bei den Internet-Diensten und beim Mobilfunk auf ein Ende der Stagnation, aber mit noch einmal 10 Prozent weniger Arbeitsplätzen.
Die privaten Telekommunikationsunternehmen hoffen durch Wachstum bei den Internet-Diensten und beim Mobilfunk auf ein Ende der Stagnation. "Wir rechnen für 2004 mit einem Umsatzwachstum von 2 Prozent", kündigte der Geschäftsführer des Verbands der Telekommunikation- und Mehrwertdienste VATM, Jürgen Grützner, am Dienstag in Berlin an. Absolute Zahlen nannte er nicht.
Am umsatzstärksten sei bei Mobilfunk der so genannten Entertainmentbereich. Neue Klingeltöne, Logos und Spiele würden vor allem von jungen Handynutzern sehr stark nachgefragt. Zunehmende Bedeutung gewinnen auch Datendienste, wobei SMS-Anwendungen führend seien, meinte Grützner. Die Branche beklagt aber die weiterhin sehr starke Position der Deutschen Telekom. Die Politik sei hier gefordert, das neue Telekommunikationsgesetz nicht zu Gunsten des ehemaligen Monopolisten zu ändern. Außerdem müsse der Zugang zu breitbandigen Diensten künftig vernünftig reguliert werden. Deutschland nehme bei der Verbreitung von schnellen Internet-Zugängen im Europa-Vergleich nur eine Position im Mittelfeld ein. Ein Wettbewerb mit verschiedenen Technologien finde kaum statt, da die Telekom diesen Markt immer noch dominiere.
Allein auf dem Festdienstmarkt rechnen die privaten Anbieter für 2003 mit einem Umsatz von rund 9 Milliarden Euro sowie mit einem Marktanteil von gut 25 Prozent -- ähnlich wie im Vorjahr. Im Ortsnetz habe vor allem der Call-by-Call-Markt nach Startschwierigkeiten im April an Bedeutung gewonnen. Dieses Angebot werde vor allem von Privatkunden zunehmend genutzt. Die rund 100 privaten Telekommunikationsunternehmen zählten im vergangenen Jahr noch mehr als 61.000 Beschäftigte. Ende 2003 werden es nur noch rund 48.000 sein. Für 2004 rechnet die Branche nochmals mit 10 Prozent weniger Arbeitsplätzen. (dpa) / (jk)