Microsoft setzt Kopfgeld auf Wurm-Autoren aus

250.000 US-Dollar soll es Microsoft wert sein, wenn jemand Informationen liefert, die zur Verhaftung der Autoren der Würmer W32.Blaster und Sobig führen.

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Von
  • Jürgen Kuri

250.000 US-Dollar soll es Microsoft wert sein, wenn jemand Informationen liefert, die zur Verhaftung der Autoren der Würmer W32.Blaster und Sobig führen. Das berichtet der US-Newsdienst CNet unter Berufung auf nicht weiter genannte Quellen. Microsoft hat für den heutigen Mittwoch um 16 Uhr (deutscher Zeit) eine gemeinsame Pressekonferenz mit dem FBI, dem Secret Service und Interpol angesetzt, auf der die Initiative des Software-Konzerns wohl bekannt gegeben werden soll.

Der Wurm W32.Blaster hatte für einige öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt. Er nutzte eine Sicherheitslücke in Microsofts RPC-Dienst aus und verbreitete sich über diesen Dienst selbsttätig, ohne weiteren Eingriff des Anwenders. Zudem versuchte er einen Denial-of-Service-Angriff auf windowsupdate.com. Microsoft sah sich angesichts der Bedrohung durch den Wurm sogar veranlasst, durch Anzeigen in Tageszeitungen auf das Leck und mögliche Abhilfe hinzuweisen. Das FBI war in der Angelegenheit ebenfalls bereits aktiv und hatte im August bereits einen Verdächtigen gefasst, der eine W32.Blaster-Variante in Umlauf gesetzt haben sollte; auch in Rumänien soll es einen Verdächtigen gegeben haben. Der Urheber der Ursprungsvariante ist aber nach wie vor unbekannt.

Der Wurm Sobig und seine Varianten wuchsen sich zudem in diesem Jahr zu einer der größten Plagen für Computernutzer aus. Nicht nur die beiden Schädlinge W32.Blaster und Sobig führten dazu, dass Sicherheitslecks und Schädlingsbefall von Windows-Systemen wieder einmal ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rückten. Microsoft sah sich daher auch immer wieder veranlasst, seine Initiativen für mehr Sicherheit bei der Software-Infrastruktur hervorzuheben. Das Aussetzen eines Kopfgelds für Hinweise zur Verhaftung der Wurm-Schreiber dürfte nun eine ergänzende Maßnahme sein, mit der der Konzern die Ernsthaftigkeit seiner Bemühungen für mehr Sicherheit demonstrieren will. (jk)