Sun erweitert Linux-Angebote

Sun will unter anderem das Java Enterprise System, bislang auf Solaris verfügbar, auch für das Open-Source-Betriebssystem herausbringen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Angesichts immer noch roter Zahlen in den Bilanzen tanzt Sun auf vielen Hochzeiten -- auf manchen allerdings anscheinend etwas enthusiastischer: So soll etwa das Linux-Portfolio des Unix- und Server-Spezialisten weiter ausgedehnt werden. Überlegungen, die hauseigene Server-Hardware mit Intel- oder AMD-Prozessoren für Windows zertifizieren zu lassen, werden dagegen offiziell noch niedrig gehandelt. Die eigene Plattform mit SPARC-Prozessoren und Solaris-Betriebssystem spielt dagegen für Sun eigentlich immer noch die erste Geige.

Für Linux aber soll nun nicht nur das Java Desktop System als Linux-Distribution für Arbeitsplatzrechner angeboten werden, sondern auch das Java Enterprise System. Das Enterprise-System stellt, sozusagen als Ergänzung zum Arbeitsplatzsystem, eine Kombination aus Webservices, Netzwerkdiensten sowie Management- und Software-Verteilungsfunktionen auf Basis von Solaris bereit. Auf der LinuxWorld in New York will Sun entsprechende Software-Versionen für Linux nun offiziell ankündigen. Außerdem möchte Sun Linux-Versionen der Java-Entwicklungstools herausbringen, die bislang nicht für das Open-Source-System verfügbar waren. Bislang gibt es beispielsweise die Compiler Collection nur für Solaris oder die Web Services Platform Developer Edition für Solaris und Windows 2000.

Parallel zu diesen Initiativen gab Sun bekannt, man werde die Firma Nauticus Networks übernehmen. Nauticus stellt so genannte Content Switches her, die manches Mal auch als Layer7-Switches bezeichnet werden, um ihre Funktionsweise auf den verschiedenen Layern des OSI-Schichtenmodells zu illustrieren. Die Switches kombinieren Funktionen von Layer2/Layer4-Switches mit Verteilung von Datenströmen zwischen angeschlossenen Maschinen auf Grund der Anwendungsinformationen in den Paketen. Sie dienen als Verteiler in Rechenzentren und für Daten-Server. Die Geräte von Nauticus unterstützen dafür etwa das Load-Balancing zwischen verschiedenen Servern als Datenlieferanten. Wie viel Sun die Technik wert ist, die beispielsweise in die Blade-Server des Unternehmens integriert werden sollen, wurde bislang nicht bekannt. (jk)