Hacker betreiben "Info-War" in Nahost
Die Kämpfe in Nahost finden momentan offensichtlich nicht nur auf der Straße statt.
Information Warfare, die Kriegführung mittels moderner Informationstechnik und "Informationsangriffen" auf gegnerische Computernetze, betrachtete man bislang vor allem als Domäne der großen Militärstaaten. Aber auch andere Gruppen entdecken die Kreugführung mit "Bits statt Bomben. So finden die Kämpfe in Nahost momentan offensichtlich nicht nur auf der Straße statt: Hacker aus aller Welt "bombardieren" nach israelischen Medienberichten seit Tagen Internet-Seiten der israelischen Regierung und Armee. Der israelische Armeesender meldete am Donnerstag, Israels Militär wolle nun den Service des US-Telekommunikationskonzerns AT&T in Anspruch nehmen, um seine Web-Seite zu schützen.
Ein Armeesprecher sagte laut dpa am heutigen Donnerstag, in den vergangenen Wochen sei ein "nie da gewesener Höhepunkt" elektronischer Angriffe aus mehr als 100 Ländern auf die Seite des Militärs verzeichnet worden. In einer Woche habe es auch mehr als 140.000 Zugriffe auf die Seite gegeben. Die Hacker-Angriffe auf israelische Regierungsseiten hätten auch dem Service des größten israelischen Internet-Anbieter Netvision extrem geschadet, sagte Netvision-Chef Gilad Rabinowitz. "Netvision ist Opfer besonders aggressiver Angriffe: Hacker haben mit ihren Versuchen, die offiziellen Web-Seiten lahm zu legen, die Infrastruktur von Netvision total überlastet und so dem Kundenservice geschadet", meinte Rabinowitz.
Die Seite des israelischen Außenministeriums sei bereits seit längerer Zeit lahm gelegt, meldete der israelische Rundfunk. Auch die Homepage der Knesset, des israelischen Parlaments, brach am Donnerstag nach massivem elektronischem "Bombardement" zusammen. Eine Untersuchung habe ergeben, dass die meisten Angriffe aus Libanon kamen, hieß es. (jk)