Das Aus für Schneider Technologies

Noch Mitte vergangenen Jahres gab sich Schneider Technologies (früher als Schneider Rundfunkwerke bekannt) optimistisch, nun steht die Pleite bevor.

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Von
  • Jürgen Kuri

Schneider Technologies (früher als Schneider Rundfunkwerke bekannt) kündigte an, dass die Gesellschaften der Gruppe am Montag Insolvenzantrag stellen werden. Die Finanzierung für die notwendige Restrukturierung und "für die während der Restrukturierung auflaufenden Verluste" habe nicht sichergestellt werden können, erklärte Schneider Technologies in einer Ad-hoc-Meldung. Schneider-Vorstand Ralf Adam kommentierte zudem gegenüber Reuters, er sehe keine Perspektive für eine Fortführung des Unternehmens aus der Insolvenz heraus.

Mitte vergangenen Jahres gab sich die Firma noch recht optimistisch: Auf der Internationalen Funkausstellung 2001 stellte die Tochter Schneider Electronics einen digitalen Videorecorder vor; die zweite Sparte, auf die die Gruppe ihre Zukunft setzte, die Schneider Laser Technologies, war bei der Entwicklung neuer Planetariumstechnik von Carl Zeiss beteiligt.

Offensichtlich aber nutzte dies alles nichts: Anfang Dezember 2001 war aus Türkheim bereits zu hören, die Einschätzung, man werde das Jahr 2001 mit einem Gewinn vor Steuern abschließen, könne nicht aufrechterhalten werden. Nach dem jetzigen Scheitern der Verhandlungen mit Investoren und Kreditgebern ist das endgültige Aus für das 1889 gegründete Traditionsunternehmen, das 1984 eine eigene Computer-Sparte (z.B. CPC464 oder EuroPC) bildete, 1988 DUAL übernahm und 1998 als eine der ersten Firmen mit einer Internet-Settop-Box reüssieren wollte, wohl nicht mehr abzuwenden. (jk)