Microsoft hat OpenGL-Konsortium verlassen

Microsoft wird seit heute nicht mehr im OpenGL Architecture Review Board als Mitglied geführt.

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Von
  • Laurenz Weiner

Microsoft wird seit heute nicht mehr im OpenGL Architecture Review Board (ARB) als Mitglied geführt. Der Software-Riese hat seinen Rückzug mit der angeblich wenig zukunftsweisenden Ausrichtung der 3D-Programmierschnittstelle begründet und will sich zukünftig allein auf seinen eigenen Standard Direct3D konzentrieren.

Microsoft hat das Gremium mitbegründet, war aber wohl seit geraumer Zeit mit der Entwicklung von OpenGL unzufrieden. OpenGL hat sich vor allem als Standard für professionelle Anwendungen für CAD oder 3D-Animation behaupten können, hinkt in der Ausnutzung der Features moderner Grafikkarten aber bereits seit einiger Zeit hinter Direct3D her. Erst mit der noch nicht verabschiedeten Version 2.0 soll OpenGL zu Direct3D aufschließen. Der Rückzug könnte aber auch im Zusammenhang mit Microsofts Patentansprüchen stehen, mit denen die Redmonder das Gremium im vergangenen Sommer konfrontierten.

Über mögliche Auswirkungen kann man derzeit nur spekulieren. Da Microsoft die aus der Unix-Welt stammende Grafikschnittstelle immer nur halbherzig unterstützt hat, sollten die Konsequenzen für OpenGL gering bleiben. Angesichts der großen Zahl von OpenGL-Anwendungen wird aber auch Microsoft die Unterstützung von OpenGL kaum aufgeben können. (law)