Dot.com-Sterberate sinkt weiter

Am mutmasslichen Ende des großen Sterbens der Internet-Firmen wurde nun eine Website ins Leben gerufen, die an die goldenen Zeiten der Dot.com-Ära erinnern soll.

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Von
  • Nico Jurran

Die Zahl der Internet-Firmen, die in den Konkurs geschlittert sind, ist gegenüber dem Vorjahr um 73 Prozent gesunken: Machten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 93 Dot.coms dicht oder beantragten Gläubigerschutz, waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahres immerhin 345 Unternehmen. Dies ist die Bilanz der Marktforscher von Webmergers.com, die damit die positiven Ergebnisse ihrer Studie vom Mai nochmals unterstreichen.

Im Juni waren nur noch 13 Internet-Firmen in Bedrängnis geraten -- eine Zahl, die im scharfen Kontrast zu den durchschnittlich 44 Problemfällen in den 16 Monaten steht, die dem Januar 2002 vorangingen. Seit Anfang 2000 sind somit 862 Dot.coms auf der Strecke geblieben, 43 Prozent davon aus dem Bereich E-Commerce. Doch auch hier ist eine Verlagerung zu erkennen: In den vergangenen zwei Monaten waren vor allem Content Provider und Internet Service Provider unter den Opfern der Krise zu finden.

Vergangene Woche haben Webmergers.com und die Robert H. Smith School of Business der University of Maryland unter dem Motto "Helfen Sie zukünftigen Generationen, aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen" im Internet das Business Plan Archive ins Leben gerufen. Es soll auch an die goldenen Zeiten der Dot.com-Ära erinnern. Damals reichte häufig eine Powerpoint-Präsentation, um etliche Tausende von US-Dollar von gutgläubigen oder gar blauäugigen Investoren einzusammeln. Bis heute sollen sich nach Angaben von Webmergers-Präsident Tim Miller über 400 Personen bei dem Projekt angemeldet und hunderte früherer Geschäftsmodelle präsentiert haben. Von einem Investor stammen zudem alleine 1500 Business-Pläne, die gerade vernichtet werden sollten. (nij)