Open-Source-Brief wieder im Netz

Das umstrittene Papier aus dem Innenministerium zu Open Source in der Bundesverwaltung ist wieder im Internet verfügbar.

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Von
  • Oliver Diedrich

Das umstrittene Papier aus dem Innenministerium zu Open Source in der Bundesverwaltung ist in leicht geänderter Fassung wieder im Internet verfügbar. Aus der Originalversion wurde lediglich eine Tabelle mit Preisen von Microsoft-Produkten entfernt. Die Microsoft-Lizenzverträge verbieten die Bekanntgabe der Preise.

Die für die KBSt zuständige Staatssekretärin im Innenministerium hat zu der erneuten Veröffentlichung eine Erklärung veröffentlicht. Darin heißt es, das Dokument werde wegen des großen öffentlichen Interesses wieder ins Internet gestellt; auch wolle man den Eindruck von Zensur vermeiden. Die Bundesregierung werde die Einführung von Open Source "weiter positiv begleiten" und im Laufe des Jahres einen Workshop zu freier Software durchführen. Darüber hinaus wolle man Open Source in bestimmten Bereichen der Bundesverwaltung intensiv erproben.

Kurz nach einer ersten Veröffentlichung Mitte März war der KBSt-Brief 2/2000 auf Anweisung des Innenministeriums wieder entfernt worden; zur Begründung hieß es, es handele sich um ein internes Papier, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sei. In dem Text analysiert die dem Innenministerium angegliederte Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik (KBSt) die Möglichkeiten des Einsatzes freier Software in der öffentlichen Verwaltung und weist auf Sicherheitsgewinne und das Einsparpotenzial durch Open Source hin. Die Rücknahme des Briefes hatte Proteste in der Open-Source-Gemeinde ausgelöst. Auch der Bundesrechnungshof prüft mittlerweile mögliche Spareffekte durch Open-Source-Software in der Verwaltung. (odi)