Linux holt auf

Eine Studie bescheinigt Linux mit Kernel 2.4 deutlich verbesserte Server-Funktionen, die teilweise mit kommerziellen Unix-Varianten mithalten könnten.

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Von
  • Oliver Diedrich

Eine aktuelle Studie von D. H. Brown Associates (DHBA) bescheinigt Linux eine deutlich verbesserte Server-Funktion, die in einigen Bereichen bereits mit kommerziellen Unix-Varianten mithalten könne. Vor zwei Jahren hatte das PC-Unix noch mit weitem Abstand zurückgelegen. In der Gesamtbeurteilung platzieren sich die Distributionen von SuSE, Red Hat, Caldera und TurboLinux dank deutlicher Verbesserungen in den Bereichen Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit durch den Kernel 2.4 vor dem schwächsten kommerziellen Unix-System (UnixWare 7.1.1). Mit RISC-basierten kommerziellen Unix-Varianten wie Solaris können die Linux-Distributionen jedoch noch nicht mithalten.

Hervorragend schlagen sich die Linux-Distributionen laut der Studie bei den Internet- und Verzeichnisdiensten. Auch beim Thema Sicherheit hat das PC-Unix zur kommerziellen Konkurrenz aufgeholt. In den Bereichen Skalierbarkeit, System-Management sowie Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Wartbarkeit ist der Vorsprung der kommerziellen Unix-Derivate jedoch noch recht hoch. Zwar unterstützt Linux 2.4 jetzt bis zu acht Prozessoren und auf x86-Hardware theoretisch bis zu 64 GByte Hauptspeicher, kommerzielle Unix-Versionen kommen jedoch auf RISC-Hardware auf bis zu 128 Prozessoren und 256 GByte RAM. Auch bei Clustern sehen die Analysten von DHBA noch Vorteile bei den kommerziellen Systemen.

Beim System-Management konzentrieren sich die Linux-Distributoren eher auf Installation und Desktop-Einsatz, meint die Studie. Die kommerzielle Unix-Konkurrenz glänzt hingegen mit Features, die für den Serverbetrieb wichtig sind, etwa einem zentralen Event-Management. Beim Thema Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Wartbarkeit punkten die kommerziellen Unix-Varianten mit ausgereiften Hochverfügbarkeitslösungen, besserem Fibre-Channel-Support zur Anbindung externer Speichersysteme und dem Hot-Swapping von Prozessoren oder Speicherchips. Aufgeholt hat Linux in diesem Bereich durch die Verfügbarkeit von Journaling File Systems und dem Logical Volume Manager. (odi)