Linux-Router-Projekt vor dem Aus

Der Gründer des Linux-Router-Projekts (LRP) Dave Cinege hat mit Worten der Verbitterung seinen Abschied aus dem Projekt bekanntgegeben.

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Von
  • Oliver Lau

Der Gründer des Linux-Router-Projekts (LRP), Dave Cinege, hat mit Worten der Verbitterung seinen Abschied bekanntgegeben. Er gebe sein "Lebenswerk" auf, weil er es nicht geschafft habe, das Mögliche aus dem Projekt herauszuholen. Der LRP war als spezielle Linux-Distribution gedacht, klein genug für eine einzelne 1,44-MByte-Floppy, die den Aufbau von Routern, Access-Servern und allen Embedded-Systemen möglichst einfach gestalten sollte.

Die ständige Suche nach dem nächsten ertragreichen Projekt mache ihn mürbe, und "Klempner verdienen heutzutage mehr als Systemadministratoren", lamentiert er weiter. Nun überlege er, ob er auf der Suche nach einem festen Job nach Kalifornien gehen soll oder ob es an seinem derzeitigen Aufenthaltsort Südflorida weitergehen kann. Nach dem "Misserfolg" von LRP bevorzuge er letzteres, wolle aber eigentlich nicht mehr für die Computerindustrie arbeiten: "Ich kann die Unternehmen nicht verstehen, die mit meiner Arbeit haufenweise Geld verdient haben und nun nicht bereit sind, mir auch nur einen Cent dafür zurückzugeben." Nicht das geringste Quentchen Anerkennung habe er bekommen. Zwar hätten einige Unternehmen das Projekt mit ein paar Dollar und Computern unterstützt, "aber zum Leben hat es nicht gereicht". Vier Jahre lang habe er um stete finanzielle Unterstützung für das LRP gebettelt -- ohne Erfolg.

Cinege dankt seinen Mitstreitern im Linux-Router-Projekt, auch wenn es unerwartet schwierig gewesen sei, überhaupt welche zu finden. Eine verbale Ohrfeige verteilt er abschließend an alle Trittbrettfahrer: "Meine ewige Geringschätzung gilt all denjenigen, die dachten, sie haben etwas mit LRP zu tun, aber tatsächlich nichts beigetragen haben -- und sich dann noch in den Mailinglisten über das Projekt beschweren." (ola)