EU-Kommission fordert UMTS-Lizenzinhaber zur Kooperation auf

Angesichts der derzeitigen Schwäche in der Telekommunikationsbranche hat sich die EU für Kooperationen beim neuen Mobilfunkstandard UMTS ausgesprochen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Kommission der Europäischen Union (EU) hat sich angesichts der derzeitigen Schwäche in der Telekommunikationsbranche für Kooperationen der Anbieter des neuen Mobilfunkstandards UMTS ausgesprochen. Kooperationen der Betreiber seien ein geeignetes Mittel, um eine finanzielle Überforderung der Unternehmen durch die hohen Lizenzgebühren und Anlaufkosten abzufedern, teilte die Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. An den Lizenzbedingungen für den Aufbau der Mobilfunknetze der dritten Generation solle jedoch im Grundsatz nichts geändert werden, betonte die EU-Kommission.

Die europäische Mobilfunkbranche hatte wegen der zum Teil sehr hohen Kosten beim Erwerb der Lizenzen auf Änderungen der Lizenzbedingungen gepocht. Einige Mitgliedsländer sind den Unternehmen durch nachträglich reduzierte Lizenzkosten oder eine Verlängerung der Laufzeiten der Lizenzen mittlerweile entgegengekommen. In Deutschland hatte die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) die Forderung nach einem Zusammenschluss von kleineren UMTS-Anbietern abgelehnt. Behördenchef Matthias Kurth sagte, dass man nach der bestandskräftig abgeschlossenen Lizenzerteilung nicht nachträglich die Bedingungen für ein abgeschlossenes Vergabeverfahren ändern könne. Die RegTP müsse daher darauf bestehen, dass jeder Anbieter gemäß den ursprünglichen Bedingungen ein eigenes Netz aufbaut.

Dennoch dürfen auch hierzulande mehrere UMTS-Anbieter bestimmte Teile der Netz-Infrastruktur zusammen betreiben. So ist laut RegTP etwa die gemeinsame Nutzung von Grundstücken, Masten, Antennen, Kabeln und Combinern nach den Vergabebedingungen zulässig. Auch die Site Support Cabinets (SSCs) mit Basisstation, Verstärker und Stromversorgung dürfen sich mehrere Anbieter teilen. Angesichts einer immensen Vorfinanzierung reichen den Inhabern deutscher UMTS-Lizenzen diese Zugeständnisse allerdings nicht aus. Sie befürchten vielmehr, dass die hohen Kosten den UMTS-Start weiter verzögern; künftig werde nur wenig Geld übrig bleiben, die 3G-Technik mit umsatzfördernden Inhalten zu füllen. (pmz)