Microsoft Triforium: Linux und die Vertrauenswürdigkeit

Unter anderem mit einer "technischen Abgrenzung zu Linux" hat Microsoft Kunden und Partnern sein Triforium 2002 schmackhaft gemacht.

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Von
  • Jörg Frühbrodt

Unter dem Motto "Agiles Business verbindet Welten" trafen sich Kunden und Partner Microsofts vergangene Woche zum "Triforium 2002" im Berliner Hotel Estrel. Im Rahmen der 88 Vorträge zu technischen und strategischen Themen setzte sich Microsoft öffentlich mit freien Betriebssystemen auseinander.

Wer wegen des Vortragsthemas "Windows 2000 vs. Linux, – eine technische Abgrenzung" die bekannten Marketing-Stereotypen erwartet hatte, wurde enttäuscht. So war der Referent kein Microsoft-Presales Consultant, sondern Mitarbeiter am Rechenzentrum der Universität Karlsruhe. Der wurde nicht müde zu betonen, dass der Vortrag seine persönlichen Ansichten und nicht die des Marketings wiedergebe – und so sparte er nicht mit Kritik an beiden Kontrahenten. Seinen launigen Vortrag schloss Ralf Wigand mit einer leeren Folie und dem Fazit, dass es kein Fazit gäbe.

In ihren Reden räumten Microsofts Deutschland-Chef Kurt Sibold und Simon Witts, Vice President Sales & Marketing, der "Trustworthy Computing" (vertrauenswürdiger Computereinsatz) getauften Strategie breiten Raum ein. Erste Ergebnisse sollen mit dem Service Pack 3 für Windows 2000 sichtbar werden, das einem vollen Audit unterzogen wird. Vor der Veröffentlichung der nächsten Version ist zudem eine komplette Code Review von Windows 2000 geplant.

Ein für Microsoft andauerndes Ärgernis scheint die freie Veröffentlichung von Bugs und Exploits in Mailing-Listen wie Bugtraq zu sein, die weltweit kaum abschätzbaren Schaden anrichte. Kurt Sibold kündigte die "intensive Zusammenarbeit mit Partnern" an, um das Problem zu lösen. Wie der Maulkorb für die Anhänger des Full-Disclosure aussieht und wie er durchgesetzt wird, bleibt abzuwarten. (Jörg Frühbrodt) / (ps)