Zank um Icons auf dem Desktop von Windows XP

Eigentlich sollte der XP-Desktop nach der Installation nur einen Papierkorb zeigen, doch durch den Zwist zwischen AOL und MSN dürfte es auf dem Desktop doch recht voll werden.

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Von
  • Peter Siering

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Microsoft PC-Herstellern das Recht einräumen will, den Desktop von Windows XP mit eigenen Icons zu versehen – ursprünglich sollte die Oberfläche bis auf den Papierkorb leer bleiben. Die Verankerung eigener Icons auf dem Desktop scheint aber für die Hersteller lukrativ; so will zum Beispiel AOL für die Integration seiner Client-Software und für das Icon-Placement pro PC bis zu 35 US-Dollar zahlen. Wie es damals hieß, hat sich Microsoft dafür ausbedungen, dass die PC-Schmieden auch ein Symbol für Microsofts Online-Dienst MSN auf dem Desktop platzieren.

Nunmehr wird klar, dass Microsoft sich keineswegs mit nur einem Icon zufrieden geben will. Neben den vom Hersteller auf dem Windows-Dekstop untergebrachten Symbolen und dem für MSN sollen auch der Windows Media-Player und der Internet Explorer ihr Plätzchen finden. Jim Allchin, Leiter der Windows-Entwicklung bei Microsoft, bestätigte, dass diese Forderung den PC-Herstellern schon geraume Zeit bekannt sei. Er räumte aber auch ein, dass man offenbar vergessen habe, diese Voraussetzung für das Icon-Placement publik zu machen.

Eine Erklärung, wie das zu Microsofts früher Ankündigung passt, dass die PC-Hersteller den Internet Explorer weglassen dürfen, steht noch aus. Der Eindruck entsteht jedenfalls, als würde Microsoft neben der Verzögerungstaktik im Kartellprozess hier so operieren, um der US-amerikanischen Justiz möglichst keine Angriffsfläche mehr für ein eventuelles Auslieferungsverbot von Windows XP zu bieten. (ps)