.NET-Benchmarks verboten

Microsofts End User Licence Agreement, kurz EULA, ist immer wieder für Überraschungen gut. Jetzt hat dort eine Klausel Einzug gehalten, die Vergleichstest mit .NET-Komponenten in Windows untersagen will.

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Von
  • Peter Siering

Microsofts Lizenzklauseln sind immer wieder für Überraschungen gut -- komisch nur, dass es immer eine Weile dauert, bis jemand genau liest. In der aktuellen EULA zum Service Pack 1 für Windows XP verbietet der Software-Riese aus Redmond nun, Vergleichstests mit dem .NET Framework gegenüber Dritten offen zu legen. Ganz neu ist dieses Verbot nicht: Schon in Ausgabe 4/2002 hatte c't darauf hingewiesen, dass Microsoft die Veröffentlichung von Benchmarks mit der endgültigen Version des .NET-SDKs von einer Genehmigung abhängig macht; "eine eigenwillige Auffassung von Offenheit", so die Autoren seinerzeit.

Dass diese Klausel jetzt in den EULA-Ergänzungen zum Service Pack auftaucht, untermauert, wie ernst es Microsoft damit wohl nimmt. Noch ist in Windows XP auch mit Service Pack allerdings nur wenig vom .NET-Framework zu sehen. Und: Es wäre nicht das erste Mal, wenn sich ein Passus in einem Microsoft-Vertrag im Nachhinein als Irrtum herausstellt; das war zum Beispiel schon bei Passport und beim Media Player so. Fast ist man geneigt, das Device Development Kit für Windows 2000 zum Download zu empfehlen -- die zu akzeptierende EULA kann man nämlich selbst schreiben, haben unsere Kollegen von The Register entdeckt. (ps)