Sachsen auf der CeBIT: Virtuelle Rundflüge und Schutz vor Lauschangriff

Sieben Hochschulen und fünf Unternehmen Sachsens präsentieren sich in diesem Jahr auf der weltgrößten Computermesse CeBIT in Hannover (13. bis 20. März).

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  • dpa

Sieben Hochschulen Sachsens und fünf Unternehmen präsentieren sich in diesem Jahr auf der weltgrößten Computermesse CeBIT in Hannover (13. bis 20. März). "Auf dem Gemeinschaftsstand Forschungsland Sachsen in Halle 11 zeigen sie bereits zum zehnten Mal die Kompetenz von Ingenieuren und Wissenschaftlern gleichermaßen", sagte der Sprecher des Gemeinschaftstandes, Mario Steinebach, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Von den fünf Firmen seien vier Ausgründungen aus den Hochschulen.

"Belegte der Gemeinschaftsstand vor zehn Jahren lediglich 60 Quadratmeter Standfläche, so sind es heute 184", sagte Steinebach. Die Sachsen seien zwar noch immer eine Macht in der Forschungshalle der CeBIT, aber im Vergleich zum Vorjahr habe die Anzahl der Aussteller leicht abgenommen. "Viele Forscher aus den sächsischen Hochschulen präsentieren sich jetzt lieber auf kleineren Fachmessen als auf den großen 'Dinosaurier-Messen' wie in Hannover. Hinzu kommt, dass es für viele Institute personell und kostenmäßig immer schwieriger wird, ihre Mitarbeiter wochenlang auf Messen zu schicken", sagte Steinebach.

Die Technische Universität Chemnitz wird nach den Angaben Steinebachs das erste deutsche so genannte E-Government- Kompetenzzentrum zeigen. Die Wissenschaftler schreiben seit einigen Monaten an der "deutschen Fibel der elektronischen Verwaltung". Das Internet-Portal www.egovernment-sachsen.de eröffnet den Weg zu den Online-Angeboten der öffentlichen Verwaltung, bietet Informationen zum Stand der Forschung und enthält Zusammenstellungen wichtiger Aufsätze, Bücher und Fachbegriffe. Ergänzt wird es von einer Suchmaschine, die zu geprüften Internet-Adressen führt.

Die TU Bergakademie Freiberg stellt ein Geoinformationssystem vor, mit dem so genannte Geo-Objekte wie Häuser oder Bergwerke in Raum und Zeit dargestellt werden können. So sei es möglich, in Städtebauplanungen ein Haus bereits dann zu berücksichtigen, wenn es zwar noch nicht gebaut ist, aber bereits ein genehmigter Bauantrag vorliege, sagte Steinebach. Ebenso sei es denkbar, die räumlichen und zeitlichen Veränderungen eines Bergwerks exakt in dessen Abbauplanung zu integrieren. Darüber hinaus stellt die Bergakademie die dreidimensionale digitale Animation eines Fluges durch die Landschaft des sächsischen Elbsandsteingebirges vor.

Wie Steinebach sagte, zeigen Informatiker der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig wie elektronische Zahlungssysteme in den Online-Auftritt der Arbeitsgemeinschaft elektronisch publizierender Verlage integriert wurden. Zudem werde vorgestellt, wie sich Leser über das Internet ihr ganz persönliches Buch, das aus Kapiteln unterschiedlicher Quellen bestehen kann, zusammenstellen und anschließend drucken lassen können.

Das Institut für Theoretische Informatik der TU Dresden führt vor, wie mit Hilfe eines Computerprogramms aus willkürlichen Zahlenfolgen Bilder entwickelt werden können, die beispielsweise den Designern von Schmuck, Textilien oder Tapeten Ideen neue liefern könnten. Auch in die künstlichen Welten von Computerspielen könnten die Grafiken Einzug halten. Die Informatiker der Dresdener Uni zeigen ebenso, wie sich Internetnutzer vor einem Lauschangriff schützen können. Eine Software ermöglicht es, Webseiten unbeobachtet aufzurufen und Datenspuren im Internet zu verwischen. Wie Steinebach sagte, verhindert die Dresdner Software so das Ausspionieren von privaten Netznutzern oder Geschäftskunden. (dpa) / (se)